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BERLINER WIRTSCHAFT 05/17

54

UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Smarte Quartiere für

die Stadt von morgen

Die verdichtete Metropole

bietet gute Voraussetzungen,

Gebäude als multifunktionale,

vernetzte Stadtbausteine zu

nutzen

»

Von Anke Reimann

D

ie historisch gewachse-

ne, lebendige Nutzungsmi-

schung einer urbanen, dich-

ten Metropole gilt als Al-

leinstellungsmerkmal Berlins. Sie macht

die hohe Attraktivität der Hauptstadt als

Wohn-, Arbeits- und Lebensstandort aus.

Unternehmen profitieren von kurzen

Wegen, einem großen Kundenpotenzial,

hohen Agglomerations- und Fühlungs-

vorteilen und einer guten Verfügbarkeit

von Fachkräften. Berlins Quartiere spie-

geln die Vielfalt der europäischen Bau-

strukturen wider: gründerzeitliche In-

nerstadtgebiete, Großsiedlungen des

standardisierten Geschosswohnungs-

baus, kleinstrukturiert von Einfamili-

enhäusern geprägte Gebiete – viele mit

Nachverdichtungspotenzial.

Aktuell kommen aufgrund der hohen

Attraktivität rund 45.000 Menschen jähr-

lich neu nach Berlin – und damit auch

neue Herausforderungen und Chan-

cen. Ein weiteres Plus des Zuzugs: Im-

mer mehr frische Ideen werden in Ber-

lin ausprobiert. 2015wurden rund 42.000

Unternehmen neu gegründet.

Eine einmalige Chance für die Wirt-

schaft, neue Technologien und Lösun-

gen in unmittelbarer räumlicher Nähe

im Neubau und bei Bestandsgebäuden

zur Anwendung zu bringen: Smart Grids,

die ein modernes Energiemanagement

erlauben, kombiniert mit einer smarten

Hauskommunikation, die über Bildschir-

me Anreize zum Energiesparen gibt und

zugleich die aktuell beste Mobilitätslö-

sung anzeigt. Bildschirme, die Ergebnisse

GEORG

STRECKER

Arnold Kuthe Enter-

tainment GmbH c/o

Wintergarten Varieté

Berlin, Mitglied des

IHK-Kompetenz-

teams Mittelstand

Smart City ist für mich,

wenn unsere Quartiere

zeigen, was wir smart

draufhaben“

Berlin lebt durch seine Vielfalt und seine kreativen Köpfe.

Viele Berliner Unternehmen, ob alteingesessen oder Start-up,

entwickeln hochinnovative Produkte. Höchste Zeit, dass sich

dies auch in unserer Nachbarschaft widerspiegelt, egal ob in

großen Quartieren auf der grünenWiese oder in lebendigen

Bestandsquartieren wie dem Quartier Potsdamer Straße Nord/

Lützowstraße/Flottwellstraße. Zu lange schon warten wir auf ein

smartes Vergaberecht in der selbst ernannten Smart City. Zu lange

warten wir darauf, dass die Anwendung smarter Lösungen eine

Verpflichtung für alle städtischen Gesellschaften wird.

„Innovativ, interaktiv,

intelligent“ - eben smart

Positionspapier der IHK Berlin benennt

Handlungsvorschläge

INFO

Das Positionspapier

formuliert die wich-

tigsten Handlungsvorschläge aus Sicht der

Wirtschaft, um die Debatte für eine smarte

Stadt zu beleben und Politik und Verwaltung

aufzufordern, die notwendigen

Schritte zu unternehmen.

Mehr Informationen unter:

www.ihk-berlin.de/smart-city

der letzten Bewohnerversammlung ab-

rufbar machen und über die sich der Ein-

kauf tätigen lässt, der in zentralen Quar-

tiersboxen zum gewünschten Zeitpunkt

abholbar ist. Gebäude werden zu mul-

tifunktionalen, digital vernetzten Stadt-

bausteinen, in denen mehrere Generati-

onen unter einem barrierefreien, solar-

und windenergiebestückten Dach leben,

deren Abfallsammlung sich automatisch

mit anderen Gebäuden vernetzt. So kann

Berlin zum Vorreiter werden.

„City in a box“, Songdo, Südkorea: In der

Planstadt sind unter anderem ein zentral

geplantes, pneumatisches Abfallwesen,

Smart-Cards, die zugleich als Ausweis

wie auch als Schlüssel und Zahlungs-

mittel dienen, eine flächendeckende

Videokommunikation und ein digitales

Parkplatzmanagement vorgesehen.

Mehr Best Practices gibt es auf der Web-

site der IHK unter

www.ihk-berlin.de/

smart-city. ‹ BW

Südkorea präsentiert

die digitale Stadt

SMART CITY BERLIN

Genau geplant: „City in a box“ in Südkorea

FOTOS: AMIN AKHTAR/IHK BERLIN, GALE INTERNATIONAL