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UNTERNEHMEN & MÄRKTE

57

BERLINER WIRTSCHAFT 05/17

Start-ups boomen – auch an der Hoch-

schule für Wirtschaft und Recht Berlin

(HWR), die seit vielen Jahren intensiv die

Verzahnung von Lehre, Forschung und

Entrepreneurship-Aktivitäten mit vor-

anbringt. Am 20. März nun hat die Hoch-

schule ihren neuen „Gründungscampus

Siemensstadt“ bezogen. Auf einer In-

dustriefläche mit Tradition und großem

Entwicklungspotenzial entsteht im Ver-

bund mit der Siemens AG ein weite-

res wichtiges praxisbezogenes Innovati-

onszentrum für die Wissenschafts- und

Wirtschaftsmetropole.

Ziel ist, Gründungsideen und For-

schung zu Entrepreneurship, Geschäfts-

modellinnovationen und IT-Prozesse

mit industrieller Kompetenz zu vernet-

zen. Eine moderne Gründerwelt soll ent-

stehen, die von der Innovationskraft, die

Siemens seit 170 Jahren starkmacht, pro-

fitiert. Geplant ist, dass Gründer im Aus-

tausch mit erfahrenen Praktikern den

Maschinenpark von Siemens für die Ent-

wicklung ihrer Prototypen nutzen.

Insgesamt 13 Start-ups, gefördert mit

einemExist-Gründerstipendiumoder ei-

nem Berliner Start-up-Stipendium, ha-

SIEMENSSTADT

Neuer Gründungscampus

ben ihre Geschäftsideen präsentiert. Da-

runter „Skill Hero“, eine Plattform, die

Seminarteilnehmende mittels Apps vor,

während und nach Seminaren begleitet

und dabei hilft, das dort vermittelte Wis-

sen auch praktisch anzuwenden. Ebenso

„All VR“, eine innovative Softwarelösung

für den Planungsbereich von Bauprojek-

ten. Mittels 3D-Visualisierung können

Räumlichkeiten bis ins Detail virtuell

besichtigt werden und eventuelle Fehler

oder Verzögerungen minimiert werden.

Die HWR unterstützt mit ihremStart-

up Incubator jedes Jahr rund 90 Grün-

der mit einer breiten Maßnahmenpalet-

te: vom Team-Matching über Coaching

undWorkshops bis hin zumThema Fun-

ding. Das Incubator-Team berät und be-

gleitet Einzelpersonen sowie Teams in al-

len Phasen der Gründung und hat jetzt als

großes Plus noch die Technologie- und

Prozessentwicklungskompetenz eines

großen Konzerns an seiner Seite.

‹ DUE

men bleibt damit voraussichtlich je-

der fünfte Arbeitsplatz unbesetzt.

Die IHK Berlin verschärft daher

seit einiger Zeit den Druck auf den

Berliner Senat und fordert, die beruf-

liche Bildung zügig auf die Überhol-

spur zu setzen. Mehr als die Hälfte der

Berliner Schulabsolventen schlägt in-

zwischen einenWeg ein, der auf eine

Hochschulbildung abzielt. Mit Blick

auf die Fachkräfteengpässe der Ber-

liner Wirtschaft geht die Qualifikati-

on damit an den Bedarfen der Unter-

nehmen vorbei. Die Karrierechancen

einer beruflichen Ausbildung müs-

sen daher auch im Gymnasium stär-

ker vermittelt werden. Entsprechende

Angebote zur Berufsorientierung dür-

fen sich nicht nur auf die mittleren

Schulabschlüsse beschränken.

Mit Blick auf die Entwicklung der

Fachkräftelücke in den verschiede-

nen Branchen wird auch deutlich,

wo weitere Herausforderungen auf

uns zukommen. Die Fachkräfteeng-

pässe nehmen in allen Branchen zu.

Am stärksten betroffen ist der in Ber-

lin dominante Dienstleistungssektor.

Insbesondere die personenbezoge-

nen undwirtschaftsnahen Dienstleis-

tungen suchen schon heute hände-

ringend Personal. Dementsprechend

verschärft sich hier die Situation.

IHK bündelt Serviceangebote

Aber auch in der Industrie und imGe-

sundheitswesen steigt der Fachkräf-

tebedarf. ImGesundheitswesen kön-

nen im Jahr 2030 bis zu 25.000 Fach-

kräfte zusätzlich fehlen. Nahezu 90

Prozent der fehlenden Fachkräfte

sind auch hier beruflich Qualifizierte.

Die IHK Berlin verleiht daher

nicht nur ihren politischen Forderun-

gen mehr Nachdruck, sondern bün-

delt auch ihr Service-Angebot für die

Berliner Wirtschaft. Interessierte fin-

den alle Informationen zum Fach-

kräftemonitor und Serviceangebote

zur Fachkräftesicherung auf derWeb-

site der IHK unter www.ihk-berlin.

de/fachkraefte

Bei der Eröffnung: Dr. Zsolt Sluitner, CEO Siemens Real Estate, der Regierende Bürgermeister

Michael Müller und Prof. Dr. Andreas Zaby, Präsident der HWR Berlin (v. l.)

FOTO: HWR BERLIN/HALLATSCHEK

WEITERE INFORMATIONEN

Alles über das Gründungszen-

trum der HWR Berlin unter:

www.startup-incubator.berlin