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UNTERNEHMEN & MÄRKTE

53

BERLINER WIRTSCHAFT 01/17

FOTOS: IHK, PERRY NORDENG

Smart, digital, grün:

Energiewende made in Berlin

Auch wenn Berlin über keine

optimalen Strukturen zur

Umsetzung der Energiewende

verfügt, können Unternehmen

vom Boom profitieren

N

ach der Ankündigung der

Bundesregierung, aus der

Atomenergie auszusteigen,

ist der Weg zur vollständi-

gen Nutzung regenerativer Energiequel-

len für Deutschland und Berlin noch ein

langer. Berlins Strukturen zur Umsetzung

der Energiewende sind unzureichend.

Zudem ist das Ausbaupotenzial für die

Produktion des grünen Stroms in Ber-

lin naturgemäß begrenzt. Dennoch kön-

nen auch die Berliner Unternehmen und

Start-ups von dem Boom um die Ener-

giewende profitieren.

Die in der Stadt entwickelten innova-

tiven Energietechnologien können zum

einen dazu beitragen, denAusbau der er-

neuerbaren Energien voranzutreiben und

zum anderen das gesamte Energiesystem

von der Erzeugung bis hin zum flexib-

len Verbrauch zu optimieren. Hierbei er-

öffnet vor allem die Digitalisierung neue

Geschäftsfelder und setzt damit auch die

Energiewirtschaft „unter Strom“: De-

zentrale Erzeuger werden über virtu-

elle Kraftwerke zusammengefasst und

gesteuert, Elektrofahrzeuge werden als

Speicher flexibel in das Stromsystem in-

tegriert und intelligente Häuser werden

zu selbstversorgenden Einheiten.

Die Metropolregion Berlin-Branden-

burg bietet für die Integration regenera-

tiver Energieerzeugung sowie für neue

smarte Energielösungen ein interessantes

Anwendungsfeld. Bereits heute gibt es in

der Region über 6.000 Unternehmen mit

rund 60.000 Beschäftigten, die jährlich

rund 30 Mrd. Euro Umsatz generieren.

KARSTEN

SCHULZE

Haru-Reisen OHG

Hans Rudek

Mitglied des

IHK-Kompetenz-

teams Mittelstand

Smart City ist für mich,

mit meinen neuen

Geschäftsideen an die

smarte Stadt anzudocken.“

„Der Berliner Senat ist aufgefordert, bei Verträgen mit Dritten

Monopolpositionen auszuschließen. Gerade grundlegende Infra-

strukturleistungen werden für alle weiteren Entwicklungen

einer datenbasierten Wirtschaft ein Nadelöhr darstellen. Hier

muss der diskriminierungsfreie und kostenneutrale Zugang für

alle Marktteilnehmer sichergestellt sein. Als Beispiel können die

Regulierungen im Bereich Telekommunikation und Energie dienen.

Das Kompetenzteam Mittelstand fordert Berlin auf, bei Verträgen

zur Infrastruktur und zu Smart City-Leistungen Schnittstellen mit

offenen Standards zu gewährleisten, damit Dritte diese für spätere

Anwendungen diskriminierungsfrei nutzen können.“

„Innovativ, interaktiv,

intelligent“ - eben smart

Positionspapier der IHK Berlin benennt

Handlungsvorschläge

INFO

Das Positionspapier

formuliert die wich-

tigsten Handlungsvorschläge aus Sicht der

Wirtschaft, um die Debatte für eine smarte

Stadt zu beleben und Politik und Verwaltung

aufzufordern, die notwendigen

Schritte zu unternehmen.

Mehr Informationen unter:

www.ihk-berlin.de/smart-city

Eine hohe Konzentration von Wirtschaft

und Wissenschaft begünstigt zudem die

Schaffung zahlreicher Modellprojekte

für sektorenübergreifende Energiever-

sorgung. All die guten Ansätze müssen in

der Zukunft jedoch von der Berliner Ver-

waltung effizienter unterstützt sowie von

den Akteuren der Energiewirtschaft und

Wissenschaft noch konsequenter umge-

setzt werden.

‹ TAMARA BECKER

Gemeinsam mit einem großen Energie-

versorger wird in Malmö ein nachhaltiges

Stadtquartier entwickelt. Das Gebiet im

Stadtteil Hyllie soll durch erneuerbare

Energien und Energierückgewinnung bis

2020 voll versorgt werden. Dabei werden

eine hohe Dezentralität und weitgehende

Autarkie angestrebt. Dies ist dank der

Verknüpfung von intelligenten Gebäu-

detechnologien , innovativer IKT und

Energieerzeugung vor Ort möglich.

Mehr Best Practices im Internet unter

www.ihk-berlin.de/smart-city.

BW

Nachhaltige Energie

BEST PRACTICE

Vorbildlich: Malmös Stadtteil Hyllie