BERLINER WIRTSCHAFT 01/17
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UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Doch zur Digitalisierung gehört mehr
als eine technische Lösung, erforder-
lich ist ein Kulturwandel im Unter-
nehmen. Für die interne Weiterbil-
dung wurde eine Digital Academy
gegründet, deren Online-Angebote
für jeden Klöckner-Mitarbeiter auch
während der Arbeitszeit nutzbar sind.
Und der CEO kommuniziert über fir-
meninterne soziale Medien, die allen
Mitarbeitern zugänglich sind.
Ein weiterer Schwerpunkt bei
Klöckner liegt auf innovativen Denk-
weisen und Methoden: Design-Thin-
king- und Lean-Startup-Methoden
Die Plattformökonomie
funktioniert nach
dem Prinzip The Winner
takes it all
GISBERT RÜHL
CEO der
Klöckner & Co. SE
halten deshalb im gesamten Unter-
nehmen Einzug.
Wichtig ist für CEO Rühl auch ein
ehrlicher Umgang mit dem Wandel:
„Die Digitalisierung wird zunächst
voraussichtlich mehr Arbeitsplätze
kosten, als dass neue hinzukommen.
Nur wenn wir als Innovationsfüh-
rer in unserer Industrie Marktantei-
le hinzugewinnen, können wir allen
Mitarbeitern bei uns eine Perspekti-
ve bieten“, so Gisbert Rühl.
Auch deshalb will sich Klöckner
& Co. in Berlin kontinuierlichweiter-
entwickeln. Dazu gehören imDigital-
bereich die Vernetzung mit sowie –
über die Venture-Capital-Tochter
kloeckner.v - die Beteiligung an Start-
ups. Die Reise ins digitale Zeitalter ist
noch lange nicht zu Ende.
Damit die Industrie sich systematischmit
wissens- und technologiebasierten Start-
ups und Spin-offs vernetzen und so ih-
re eigene Innovationskraft stärken kann,
wurde Ende November der B!Innovation
Hub eröffnet. Hinter der Kooperations-
plattform stehen B!Gründet, das Grün-
dungsnetzwerk der Berliner Hochschu-
len, sowie die Mitinitiatoren IHK Berlin,
VBKI und Berlin Partner für Wirtschaft
und Technologie GmbH.
Volkswagen und Berliner Volksbank
sind die ersten Partner des Programms.
Bei der Auftaktveranstaltung präsentier-
ten ausgewählte Gründerteams ihre Ide-
en und trafen erstmals mit denVertretern
beider Unternehmen zusammen, um sich
B!INNOVATION HUB
Netzwerker für Kompetenz
im Anschluss an die Pitches über Mög-
lichkeiten derVernetzung auszutauschen.
Umgesetzt wird das Angebot durch
die Gründungsservices der Freien Uni-
versität Berlin, Technischen Universität
Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin,
Charité Berlin, Hochschule fürWirtschaft
und Recht, Hochschule für Technik und
Wirtschaft Berlin, Universität der Künste
Berlin und der Universität Potsdam.
So bieten sieben Hochschulen ge-
bündelt Zugang zu Innovationen aus der
Wissenschaft und ermöglichen Unter-
nehmen den Kontakt zu unternehmeri-
schen Studierenden. Weitere Informati-
onen unter
www.begruendet-berlin.de/innovationhub
‹ DUE
Groß war das Interesse, als das Logistik-
Netz Berlin-Brandenburg (LNBB) Ende
November im Spreespeicher Berlin zu
seinem Jahrestreffen eingeladen hatte. Als
besonderes Thema standen „Digitalisie-
rung und Big-Data“ auf dem Programm.
Nach den Grußworten vonAndrea Jo-
ras, Geschäftsführung Berlin Partner, und
Peter Effenberger, ZukunftsAgentur Bran-
denburg, bilanzierte der Vorstandsvorsit-
LOGISTIKNETZ BERLIN-BRANDENBURG
Großes Potenzial vorhanden: Big Data
zende Prof. Frank Gillert die Arbeit des
Netzwerks. Die Teilnehmer der Podiums-
diskussion kamen zu dem Schluss, dass
Big Data für die Hauptstadtregion noch
viel Potenzial hat. Dabei waren Dr. Chris-
tian Matschke, Vorstand Berlin-Chemie
AG, Andreas Schumann, Bundesverband
der Kurier-Express-Post-Dienste, Ar-
vid Kämmerer, DB Netz AG, und Micha-
el Beer, Senatsumweltverwaltung.
‹ BW
FOTO: B!GRÜNDET NETZWERK/ALEXANDER RENTSCH
Auftaktveran-
staltung: Marija
Kolak, Berliner
Volksbank,
und Stefan
Gerdsmeier, VBKI




