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UNTERNEHMEN & MÄRKTE

57

BERLINER WIRTSCHAFT 01/17

Firmenkonglomerats Mapna sowie eine

Kläranlage in Teheran. Beim anschlie-

ßenden Berliner Abendempfang konn-

ten die Unternehmer mit alten und neu-

en iranischen Geschäftspartnern networ-

ken. Am nächsten Tag folgte ein Termin

in der Iran-Kammer für Wirtschaft und

Industrie, der zentralen Wirtschaftsin-

stitution des Iran. Kammer-Vizepräsi-

dent Dr. Mohammad Reza Karbasi unter-

strich bei den Gesprächen die Relevanz

der Berliner Produkte für den iranischen

Markt, der in so gut wie allen Branchen

Nachhol- und Modernisierungsbedarf

aufweist.

Von der Iran-Kammer brach die De-

legation zur Geschäftspartnerbörse auf.

Über 100 iranische Firmen hatten sich

für die Gespräche mit den Berliner Mit-

telständlern angemeldet. Dementspre-

chend herrschte an den Besprechungsti-

schen in Speed-Dating-Manier ein star-

ker Andrang. Fazit der Gespräche: Nicht

jeder Austausch ein Volltreffer, jedoch

viele interessante Neu-Kontakte.

Mit demReisebus ging es dann in das

weltbekannte Isfahan, alte Königsstadt

und heute ein wirtschaftliches Zentrum

des Iran. Auch dort traf die Delegation auf

kooperationswillige iranische Partner, die

von der Handelskammer Isfahan zu Ge-

schäftsgesprächen mit den Berliner Un-

ternehmern eingeladen worden waren.

Derweil traf Kammerpräsident Ali Sah-

labadi die Vertreter von IHK Berlin und

VBKI. Er stellte Isfahan als Ort der fried-

vollen Begegnung der Religionen vor und

als Zentrumvon Tourismus und Industrie

im Iran. Für den Großraum Isfahan lie-

ge der Fokus aktuell darin, ausländische

Investoren für ein Engagement dort zu

begeistern, insbesondere im Bereich der

Umwelttechnologien. Ziel sei es, mög-

lichst viele partnerschaftliche Aktivitäten

und Joint Ventures auf den Weg zu brin-

gen, so Sahlabadi. Angesprochen auf ei-

ne möglicheWiederaufnahme der Sank-

tionen nach der US-Wahl, bekräftigte er,

die Iraner würden eine Rückkehr in alte

Sanktionszeiten nicht mehr zulassen. Be-

vorzugt würden die Iraner mit deutschen

Partnern zusammenarbeiten, mit denen

sie eine „alte Freundschaft“ verbinde, wie

Sahlabadi hervorhob.

So wie Isfahan mit seinen Weltkul-

turerbestätten seit jeher von den Iranern

„als Hälfte derWelt‘‘ bezeichnet wird, hat

die Berliner Delegation auf ihrer drei-

tägigen Iran-Reise zumindest einen Teil

des lange Zeit von der Weltkarte ver-

schwundenen Landes, seiner Menschen

und seiner Wirtschaft kennen und ver-

stehen gelernt.

Als erste große international sichtba-

re Aktivität hat das Innovation Net-

work for Advanced Materials (INAM)

die Advanced Material Competiti-

on (AdMaCom) durchgeführt, ei-

nen sechswöchigen Start-up-Inku-

bator zur Entwicklung innovativer

Produktkonzepte. Begleitet wurden

die Kandidaten von Mentoren wie

Trumpf, LG, Specs, DirectPhotonics

und Henkel.

Dabei herausgekommen ist eine

strategische Partnerschaft zwischen

der Volatiles Lighting GmbH und der

Ledvance GmbH, einemGlobal Player

der Lichtindustrie. Das Berliner Start-

up Volatiles, spezialisiert auf innova-

NETZWERK

Innovative

Produktideen

64 Mio.

Euro

betrug das Volumen der Berliner

Iran-Ausfuhren von Januar bis Oktober 2016.

Damit haben sich die Exporte im Vergleich

zum Vorjahr nahezu verdreifacht.

AdMaCom-Finale: Jonas Pauly (INAM) Florian

Nübling (Volatiles), Lars Stühlen (Ledvance),

Staatssekretär Dr. Hans Reckers (v. l.)

tive Flächenlichtbeleuchtung, entwi-

ckelt die Software weiter. Ledvance

treibt die Entwicklung der Hardware

voran und übernimmt die Fertigung.

INAM unterstützt die Entwick-

lung innovativer und marktfähiger

Produkte, die sich auf funktionale

Materialien aus den Bereichen Senso-

rik, Wearables bis hin zu gedruckten

optoelektronischen Bauelementen

konzentrieren. Das Netzwerk ist ein

Jahr alt und hat 14 Mitglieder wie Os-

ram, Humboldt-Innovation oder Ber-

lin Partner für Wirtschaft und Tech-

nologie. Weitere Informationen un-

ter www.inam.berlin.

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