BERLINER WIRTSCHAFT 01/17
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UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Iranischer Markt
wiederentdeckt
Delegationsreise nach Teheran und Isfahan ermöglicht Berliner
Unternehmern interessante Wirtschaftseinblicke und Kontakte
zu potenziellen Geschäftspartnern
»
Von Sami Bettaieb
D
er Letzte lacht bekannt-
lich am besten‘‘, so begrüß-
te René Harun, Geschäfts-
führer der Auslandshan-
delskammer (AHK) Iran, die Vertreter
der insgesamt 16 Berliner Unternehmen
bei ihrem Besuch im schneebedeckten
Teheran Mitte Dezember. Nachdem be-
reits fast jedes deutsche Bundesland im
vergangenen Jahr mit einer Delegation
den Iran besucht hatte, bildete die Ber-
von Januar bis Oktober 2016 verdreifach-
ten sich die Berliner Iran-Ausfuhren na-
hezu zumVorjahr auf rund 64 Mio. Euro.
Der Zeitpunkt der Berliner Reise war
gut gewählt, denn die Unternehmer er-
hielten fast ein Jahr nach Sanktionsende
vor Ort realistische Einblicke in die ak-
tuellen Potenziale und auch Fallstricke
des Iran-Geschäfts. Schon beim Delega-
tionsbriefing zu Beginn der Reise disku-
tierten die Teilnehmer intensiv mit dem
Leiter derWirtschaftsabteilung der Deut-
schen Botschaft Teheran über dieAuswir-
kungen der fortbestehenden US-Sanktio-
nen auf ihre Geschäfte im Iran. Die wei-
terhin größtenteils ungelöste Frage der
Zahlungsabwicklung und Finanzierung
im Iran-Geschäft begleitete die Berliner
Delegation dann in den Folgetagen bei ih-
ren Gesprächen in Teheran und Isfahan.
Zumoffiziellen Programmauftakt be-
suchte die Delegation in Kleingruppen
ein Lokomotivenwerk des iranischen
FOTOS: AHK IRAN (2), BERLIN PARTNER / INAM
liner Delegation den Abschluss des regen
Reisebetriebs.
Auch die Berliner Unternehmer aus
den Branchen Energie, Umwelt/Was-
ser und Verkehr hatten sich auf den Weg
gemacht, um ihr Geschäft auf dem seit
Aufhebung der Sanktionen neu erstark-
ten iranischen Markt zu entwickeln. Vor
zehn Jahren war der Iran das wichtigs-
te Partnerland für Berliner Unternehmen
in der Region Nah- und Mittelost. Bereits
Ein Geschenk von Mohammad Reza
Karbasi für Christian Wiesenhütter, stv.
IHK-Hauptgeschäfsführer, und VBKI-Ge-
schäftsführer Udo Marin (v.r.) während der
Iran-Reise, die auch nach Isfahan führte