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AUS- & WEITERBILDUNG

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BERLINER WIRTSCHAFT 12/16

dern und demDeHoGaVerband Lippe an.

Unter den Nachwuchsköchen wurde sie

Praxisbeste und belegte in der Gesamt-

bewertung den zweiten Platz.

Thea Nothnagel unterstützt sie auf

demWeg zur Spitze. Die engagierte Aus-

bilderin imHilton Berlin hat schon einige

Weltmeister, JugendmeisterundOlympia-

sieger unter den Köchen trainiert. ‹

TRU

AUSZEICHNUNG

Köchin aus

Leidenschaft

Die Ausbildung in Hotellerie und Gast-

ronomie steht ständig im Fokus der Ge-

sellschaft und hat nicht das beste Image.

Dass dieWirklichkeit ganz anders ausse-

hen kann, stellt die junge Köchin Sand-

ra Krummreich unter Beweis. Mit ei-

nem strahlenden Lächeln sagt sie über

sich selbst: „Ich habe den Beruf gelernt,

da mir das Verarbeiten und Vorbereiten

von Rohstoffen bis hin zur Zubereitung

und Vollendung von Gerichten Freude

bereitet.“

Ihre Kreativität und Experimentier-

freudigkeit kann sie als Köchin wun-

derbar ausleben. In Workshops entwi-

ckelt sie sich ständig beruflich weiter,

das kommt ihrer großen Motivation ent-

gegen. „Ich denke, in diesem Beruf lernt

man nie aus. Er ist sehr vielseitig und

breit gefächert. Und es bringt jede Men-

ge Spaß, im Team zu arbeiten – sogar in

stressigen Zeiten.“

SCHLICHTUNGSAUSSCHUSS

Fürsorge in der Ausbildung

AmEnde seiner Möglichkeiten fühlte sich

ein Ausbildungsbetrieb und suchte Un-

terstützung beim Schlichtungsausschuss.

Im Antrag war zu lesen, dass

sein Azubi im ersten Lehrjahr

aufgrund eines Schicksals-

schlages Schwierigkeiten hat-

te, in die Ausbildung zu fin-

den, und alle eigenen Bemü-

hungen nichts bewirkten. In

der Verhandlung mit allen Be-

teiligten an einemTischwurde

deutlich, dass allein eine sachliche Kon-

fliktbearbeitung nicht ausreichenwürde.

Der junge Mann hatte tatsächlich Tra-

gisches erlebt, so verlor er im letzten Jahr

vorWeihnachten seine Eltern. Kurz zuvor

hatte er den Ausbildungsvertrag unter-

schrieben, und es war auch Wunsch der

Eltern gewesen, diese Ausbil-

dung abzuschließen.

Auf dem schmalen Grat

zwischen menschlichem und

wirtschaftlichemHandeln ver-

suchte der Arbeitgeber vieles

und bot auch eine Auszeit an.

Der junge Mann lehnte die-

se ab, weil gerade die tägliche

Arbeit und das Zusammensein mit den

Kollegen ihm über die schwere Zeit hin-

weghalfen. Trotzdem war er inhaltlich

nicht bei der Sache und die Ausbildung

schleppte sich dahin. Das Schlichtungs-

gespräch war ihm nicht unangenehm,

und er wusste das Bemühen seines Be-

triebes zu schätzen. Er war sich außer-

dem darüber im Klaren, dass die Aus-

bildung unter diesen Gegebenheiten so

nicht weitergehen konnte.

Auch wollten beide Seiten das Ver-

hältnis nicht aufgeben und vereinbarten,

das Angebot einer persönlichen Ausbil-

dungsbegleitung für eine intensivere Für-

sorgewährend der Ausbildung einzubin-

den. Auf Anraten des Schlichtungsaus-

schusses wird der Azubi zur Verarbeitung

seiner Situation auch eine psychologische

Betreuung überdenken.

‹ DU

Dass sie bei so viel Leidenschaft zu den

großen Nachwuchstalenten zählt, wun-

dert wenig. So belegte sie bei den Berliner

Jugendmeisterschaften in der IHK Berlin

unter acht Teilnehmern den ersten Platz.

Deshalb durfte sie das Bundesland Berlin

bei den Deutschen Jugendmeisterschaf-

ten auf dem Petersberg vertreten. Dort

treten die besten aus den 16 Bundeslän-

Nachwuchstalent: Sandra Krummreich wurde bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Zweite

SCHLICHTUNG

IN DER

AUSBILDUNG

FOTO: HOLGER MOTZ