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BERLINER WIRTSCHAFT 12/16

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AUS- & WEITERBILDUNG

Von der Idee zum Prototypen

Berliner Wirtschaft fördert Bildungsprojekt: Innovationswerkstatt Schöneweide bringt Unternehmen

und HTW zusammen – zum Nutzen für Betriebe und die Studierenden

In der Innovationswerkstatt entstehen – oft überraschende – Lösungen für die Berliner Wirtschaft

F

ür Berliner Unternehmen ist

der Innovationsdruck in den

vergangenen Jahren deutlich

gestiegen. Nicht nur schnelle-

re Entwicklungszyklen, auch der Fach-

kräftebedarf spielt hier eine Rolle. Weil

mittelständischen Firmen im Tagesge-

schäft oft die Ressourcen fehlen, Kon-

takte zu Forschungspartnern auf- und

auszubauen, setzt man in Schöneweide

jetzt auf nachhaltige Strukturen, die Ko-

operationen mit kleinen und mittelstän-

dischen Unternehmen und der Hoch-

schule vor Ort fördern. Die Hochschule

für Technik und Wirtschaft (HTW) Ber-

linmit ihrem Fokus auf angewandte For-

schung ist dafür ein idealer Partner. Doch

noch viel zu selten finden im laufenden

Tagesgeschäft Unternehmen, Hochschu-

le und Nachwuchskräfte in gemeinsamen

Projekten zusammen.

Hier setzt die Innovationswerkstatt

Schöneweide an: Sie fungiert als kompe-

tenter „Kümmerer“, der sowohl die per-

sönliche Ansprache von Unternehmen,

als auch das Matching zu den passenden

Fachbereichen der Hochschule und die

vollständige Betreuung der Kooperatio-

nen übernimmt. „Die wertvolle Ressour-

ce“, erläutert Projektleiterin Daniela Lan-

ge von der Wista-Management GmbH,

„liegt hier in der Verknüpfung von Diszi-

plinen und Methoden aus den Fachberei-

chen der HTWmit dem oft unbekannten

Know-how zu Fertigungsverfahren, Ma-

terialien und Technologien von Berliner

Unternehmen.“

Ausgangpunkte einer jeden Koope-

ration sind dabei immer aktuelle Frage-

stellungen aus der Unternehmenspraxis.

Interdisziplinär zusammengesetzte Stu-

dierenden-Teams suchen dann imWork-

shop-Format nach Lösungen, um bei-

spielsweise Produktionsprozesse oder

FOTO: GEBHARDT PHOTOGRAPHY/TRÄGER DER INNOVATIONSWERKSTATT SCHÖNEWEIDE

Davon ist auch Karl Meyer, Entwick-

lungsleiter der BTB GmbH, überzeugt.

Das Unternehmen beteiligte sich an

der Pilotphase 2015 und trug zur Platt-

form-Weiterentwicklung bei. „Wirwaren

überrascht, wie einfach und gewinnbrin-

gend die Zusammenarbeit sein kann“, so

Meyer, „die Studierenden waren hoch

motiviert und brachten in kürzester Zeit

mit ihrem anderen Blickwinkel neue Im-

pulse, die wir gut gebrauchen können.“

Am aktuellen Workshop sind Unterneh-

men aus der Informatik, der Möbelbran-

che und der Scanner-Technologie betei-

ligt. In den nächsten zwei Jahren sind drei

weitere Werkstätten mit insgesamt rund

20 Einzelprojekten geplant.

‹ BW

Marketingkonzepte zu verbessern. Da-

bei entstehen erste Ideen oder gar Pro-

totypen, die neuartig oder auch über-

raschend sein dürfen. Professoren ver-

schiedener Studiengänge und Coaches

aus dem Design-Thinking begleiten die

Arbeitsschritte.

„Die Innovationswerkstatt Schöne-

weide bietet damit nicht nur einen nied-

rigschwelligen Zugang für Unternehmen

zur Forschungsexpertise unserer Hoch-

schule, sondern ergänzt die praxisnahe

Ausbildung unserer Studierendenmit ei-

nem interdisziplinären Zusatzangebot“,

erklärt Prof. Volker Wohlgemuth, der

die Innovationswerkstatt von Seiten der

Hochschule leitet.