Berliner Wirtschaft 10/2016 - page 19

BERLINERWIRTSCHAFT 10/16
und staatliche Förderinstitutionen als Door-Opener für
hochqualifizierte Firmenmit noch relativ kleinem Be-
kanntheitsgrad“, freut sichCarola Schild, geschäftsfüh-
rendeGesellschafterin des Unternehmens. Ein Schwer-
punktderFirma istderVertriebvonSicherheitstechnik in
LänderdesNahenOstensundNordafrikas. Lösungenvon
Le-vi kommen inRaffinerien, KraftwerkenoderFlughä-
fen, aber auch inMinisterien, königlichenPalästen oder
Moscheen zumEinsatz. „Man kann davon ausgehen, et-
waauf einerDelegationsreise, biszuzweiNeukundenzu
gewinnen“, erklärt dieUnternehmerin. „Das ist ein gro-
ßer Erfolg, wennman bedenkt, dass Akquisemaßnah-
men oftmals erst Jahre später Früchte tragen“, fügt Ca-
rolaSchildhinzu.
Bei der internationalenAusrichtung des Geschäftes
nutzt dasUnternehmennicht zuletzt auchdasNetzwerk
der deutschenAußenhandelskammern. DieAußenhan-
delskammern gibt es in 90 Ländernmit 130 Standorten,
unterstützen die BerlinerWirtschaft vorOrt und bieten
neben der einfachen und qualifiziertenAdressvermitt-
lung eineVielzahl erheblichweiterreichender Leistun-
genan.
PositiveSignaleausRussland, derTürkeiunddem Iran
Der Blick in die Zukunft offenbart neues Potenzial, aber
auch Ungewissheit bei Geschäften in einigen gut be-
kanntenMärkten. Russland nähert sichmit einem Ex-
portplus von 25 Prozent im erstenHalbjahrwieder den
Top-Ten-MärktenBerlins an.AuchdieTürkei sendet po-
sitive Signale: Die Expertender IHKBerlin gehendavon
aus, dassdasLandmit einem stabilenWirtschaftswachs-
tumvonüber 3,5 Prozent einwichtigerHandelspartner
für den Berliner Mittelstand bleibt. Dagegen dürfte die
britischeWirtschaftnachdemBrexit-Votum insbesonde-
re durch dieUnsicherheit über die zukünftige Entwick-
lung in schweres Fahrwasser geraten (s. InterviewS. 14).
Positiv überraschen könnte der Iran. „Mit der zu-
nehmenden Öffnung des Landes und dem Abbau der
Wirtschaftssanktionen sehenwir größere Chancen für
die deutscheWirtschaft“, soHubertus Soppert. „Das be-
trifftnichtnur Industriegüter, sondernvorallemdieMo-
dernisierung der gesamten Infrastruktur inklusive un-
sererBranche“, erklärt derGeschäftsführerderp2mBer-
lin GmbH. Das Ingenieurbüromit ca. 100Mitarbeitern
ist bereits seitmehr als einem Jahrzehnt indenLändern
am PersischenGolf aktiv, arbeitet auch im Iran invie-
lenProjektenund realisiert nationale sowie internatio-
nale Projekte derWasserwirtschaft beginnend von der
Projektentwicklung über die Planung bis zumBau und
der Inbetriebnahme. Esüberraschtnicht,wennsichauch
im Iran künftig immermehr Berliner Unternehmen zu
Hause fühlen.
Gas geben, abbremsen, indieKurve legenund amSchei-
telpunkt wieder beschleunigen: Für Motorradfahrer sind
Kurven das Salz in der Suppe, siemachen eine schöne Tour
zu einer perfekten. Die Suche nach motorradfreundlichen
Strecken entpuppt sich jedoch o als gar nicht einfach. Und
gute Navigationsgeräte sind teuer. Warum nicht also das
Smartphone dafür nutzen? Das dachte sich SebastianDam-
beck und schon war die Produktidee geboren. Zusammen
mit Hans-JoachimAllenfort
und Luca Osten hat er vor
drei Monaten
Calimoto
auf
denMarkt gebracht, die ers-
te multifunktionale App für
Motorradfahrer. Siebeinhal-
tet alles,wasBikerbrauchen:
Tourenplanung, Informatio-
nen,NavigationaufGPS-Ba-
sis sowieFilter- undSpeichermöglichkeiten.
Wie gut das ankommt, zeigen Downloads und positive Be-
wertungen. DennVerbesserungsvorschläge der Nutzer wer-
den schnellstmöglichumgesetzt.
„WirnehmendenDialogauf
und fragen aktiv nach. Das ist wie ein Sparring: Wir liefern
dieAppund erfahren, was gut ist, was noch fehlt oderwaswir
ändern sollten.Das ist extremhilfreichundwirdvonunsabge-
arbeitet“,
meintAllenfort.Näher amKundenkannmannicht
sein, momentan wird wöchent-
lich einUpdate verö entlicht.
Schon während der Grün-
dungsphase wurden die Drei
vom Businessplan-Wettbewerb
Berlin-Brandenburg
(BPW)
und dem Förderprogramm
Coaching BONUS unterstützt.
Gemeinsam mit den Unter-
nehmensberatern Prof. Dr. Liv
Jacobsen undDr. Arndt Schwaiger haben sie an ihremUn-
ternehmen gearbeitet.
„Wir haben uns viel mit Finanzierung
beschä igt,also:WassinddieVor-undNachteileundvorallem,
was passt zuuns?“
erzähltDambeck.
„Unddankdes Zuschus-
ses durchCoaching BONUS konntenwir uns das als Gründer
auch leisten“,
ergänzt Allenfort. Auch das zweite Coaching
war sehr erfolgreich.
„Dr. Schwaigerhat uns zu einem eigenen
Controlling-System verholfen, mit dem wir unsere Entschei-
dungen prüfen können. So ist eine stetige Verbesserung mög-
lich“,
erklärtOsten.Motorradfanskönnen sichalsoaufweite-
reNeuerungen freuen:Geplant
sind eine eigene Website zur
Tourenplanung, der Au au ei-
ner Community und die iOS-
Version.
Anzeige
BILDER©CalimotoGmbH,Portrait:FlorianHübscher
Die LustanderKurve
DasBerliner Start-upCalimotofindetdie schönsten
StreckenEuropas fürMotorradfahrer
IBBBusinessTeamGmbH
Motorradfahreraus Leidenschaft: LucaOsten,Sebas-
tianDambeckundHans-JoachimAllenfort.
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