BERLINER WIRTSCHAFT 06/17
TITELTHEMA
17
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Einsatzerfahrung und Verbesserungsmöglichkei-
ten zu identifizieren. Wir plädieren also dringend
dafür, im Bereich der Elektromobilität stärker ge-
werbliche Flotten in den Fokus zu nehmen.
Kommen wir zur zweiten Ebene. Wie wird sich die di-
rekte Interaktion mit den Kunden weiterentwickeln?
In dem Bereich sinnvoller und kundenbezo-
gener Kommunikationslösungen gilt: Das Pa-
ket muss dahin kommen, wo der Kunde ist. Die
KEP-Dienstleister haben verschiedene Angebote
und Lösungen entwickelt und verfeinern sie gera-
de. Natürlich bieten sie einschlägige Apps, aber es
ist auchwichtig, über ein Smartphone die Kunden
ansprechen zu können. Insgesamt ist diese Ebe-
ne ein ganz wichtiges Wettbewerbsfeld, denn es
geht letztlich um das Einkaufserlebnis des Kun-
den, der online bestellt und auf einfacheWeise be-
liefert werden möchte. Die Branche gestaltet hier
ganz konkret die Funktionalität und das Einkaufs-
erlebnis des Kunden beim Online-Handel mit.
Und was steht bei der Abstimmung mit den Berliner
Behörden imVordergrund?
Aus Sicht der KEP-Dienstleister ist Berlinwie jede
andere Großstadt in Deutschland Teil der Überle-
gungen, wie wir über die Breite der Branche das
Geschäft zukunftsfähig weiterentwickeln kön-
nen. Hier geht es unter anderem um die Frage,
wie wir sinnvolle Lösungen mit Blick auf stadt-
gestalterische Ziele wie Luftreinhaltung, Aufent-
haltsqualität oder andere verkehrliche Zielsetzun-
gen finden und gleichzeitig nicht in die Situati-
on kommen, die notwendige Mobilität von Gütern
einzuschränken.
Welche Schritte stehen hier als Nächstes an, um nach-
haltige Lösungen in der Zustellung voranzutreiben?
Grundsätzlich lassen sich in dicht belieferten und
gleichzeitig verkehrlich stark belasteten Bereichen
gute Lösungen dadurch entwickeln, dass Sie die
Zustellvolumina in die Innenstadt bringen und
von dort aus überhaupt nicht mehr motorisiert
verteilen. Das Ziel ist, hier ein gemeinsames Pro-
jekt mit verschiedenen KEP-Dienstleistern zu
initiieren, um eine innovative Quartierslogistik
zu implementieren. Zu diesemThema laufenmo-
mentan Gespräche.
Worum geht es bei den Gesprächen konkret?
Ganz konkret geht es um die Definition von Flä-
chen in einemnoch zu bestimmenden Bezirk, von
dem aus die umliegenden Bereiche über Lasten-
fahrräder und Pedelecs beliefert werden, um eben
untertags auf den Einsatz von Zustelltransportern
und Lkw verzichten zu können.
‹ Jens Bartels
Die Branche
gestaltet ganz
konkret das
Einkaufserleb-
nis des Kunden
im Online-
Handel mit.
Lars Purkarthofer
Das Vorstands-
mitglied des BIEK sieht
in der Interaktion mit
dem Kunden ein
entscheidendes
Wettbewerbsfeld