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BERLINER WIRTSCHAFT 06/17

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TITELTHEMA

B

erlin und Brandenburg zählen aktu-

ell zu den dynamischsten Regionen

in Deutschland. Immer mehr Men-

schen ziehen in die Hauptstadt und

ihr Umland. Zugleich wächst die Wirtschaft ra-

sant und schafft Tausende Arbeitsplätze. Auch der

Wirtschaftsverkehr nimmt spürbar zu und stellt

die Akteure vor neue Herausforderungen. Was

bedeutet das Wirtschaftswachstum für die Ver-

kehrsinfrastruktur in der Hauptstadtregion? Las-

sen sich Ziele des Wirtschaftsverkehrs wie Ge-

werbegebiete oder Geschäftsstraßen überhaupt

noch problemlos erreichen?

Auf der anderen Seite wächst der Handlungs-

druck auf städtischer Ebene, den Wirtschaftsver-

kehr umwelt- und stadtverträglich zu gestalten.

Welche innovativen Ansätze gibt es bereits für ei-

ne nachhaltige City-Logistik? Schon jetzt steht fest:

Die nächsten Jahre werden darüber entscheiden,

ob der Wirtschaftsverkehr weiterhin seinen un-

verzichtbaren Beitrag zum Funktionieren Berlins

leisten kann.

Zunächst ein Blick auf Auswirkungen des

Wachstums von Bevölkerung und Wirtschaft auf

die Verkehrsinfrastruktur. Klar ist: Grundsätzlich

sind Unternehmen in einer prosperierendenWirt-

schaft auf eine leistungsfähigeVerkehrsinfrastruk-

tur angewiesen. Allerdings hält sie nicht Schritt mit

der dynamischen Entwicklung der Hauptstadt-

region. Mit Blick auf die Erreichbarkeit von Wirt-

schaftszielen bereitet Experten unter anderemdas

Überqueren der Landesgrenze von Berlin nach

Brandenburg Kopfschmerzen.

Ein aktuelles Beispiel: Die Ortsdurchfahrt Ah-

rensfelde ist die einzige Verbindung zwischen der

MarzahnerMärkischenAllee und demBerlinerAu-

tobahnringA10. Noch immer läuft die B158 in die-

ser Ortslage einspurig und mit ampelgeregeltem

Abbiegen. Eine leistungsfähige Ortsumfahrung ist

überfällig. Der Fall war auchThema einer gemein-

samenVeranstaltung der Industrie- und Handels-

kammern in Berlin und Brandenburg. Unter dem

Motto „Verkehrsprobleme gemeinsam lösen - He-

rausforderungen in der wachsenden Hauptstadt-

region“ identifizierten die Teilnehmer in der bran-

denburgischen Landeshauptstadt Potsdamweitere

konkrete Beispiele mit hohem Problempotenzial

wie eine mögliche vierjährige Sperrung der Orts-

durchfahrt in Malchow oder ungelöste Verkehrs-

anbindungen im Flughafenumfeld Berlin-Bran-

denburg. Die Forderung derWirtschaft: „Hiermüs-

sen die Verantwortlichen zügig handeln.“

Gleiches gilt für die Verkehrsinfrastruktur in

Berlin. Nach Meinung von Experten trifft das Ver-

kehrswachstum in der Hauptstadt auf Verkehrs-

netze, die in den vergangenen Jahrzehnten zum

»

FOTO: SIEMENS

Siemens AG

Andreas Tobies,

Leiter im Bereich

Fertigungs-

technologie und

Infrastruktur

Regelmäßig bewegt

das Unternehmen

Gasturbinen mit bis zu

530 Tonnen Gewicht

Andreas Tobies

Der Siemens-Experte

muss sich häufig

der Herausforderung

von Schwertrans-

porten durch Berlin

stellen

Wichtig

bleibt, dass

Berlin seine

Infrastruktur

durch

geeignete

Maßnahmen

erhält.