Previous Page  22 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 68 Next Page
Page Background

BERLINER WIRTSCHAFT 06/17

22

MEINUNG & MACHER

I

HK-Präsidentin Dr. Beatrice

Kramm beschrieb den schuli-

schen, universitären und beruf-

lichen Werdegang der Senatorin

und bemerkte, dass sie mit „Entschlos-

senheit und Tatendrang“ auch in ihr neu-

es Amt gestartet sei: Gleich zu Anfang

hatte die neue Senatorin eine „Notsitu-

ation zur Gefahrenabwehr“ ausgerufen.

wählt, zuvor war sie bei der PDS im Par-

teivorstand. Ihr politisches Rüstzeug hat-

te sie sich während ihres Studiums am

OSI an der FU Berlin zugelegt und dann

in verschiedenen beruflichen Positionen

erprobt.

Kramm sagte, man sei sich thema-

tisch nahe beim Thema „Bürokratieab-

bau“. Die Senatorin spielte den Ball zu-

rück, aber anders als erwartet: Sie räum-

te ein, dass zumindest ihre Mutter ihre

Schullaufbahn sicher anders beschrieben

hätte. Aber, und da seien sich Wirtschaft

und Politik tatsächlich einig: Bürokratie-

abbau und vor allemFachkräftesicherung

seien beides Themen, die unbedingt po-

sitiv umgesetzt werden müssten – und

zwar von Politik undWirtschaft gemein-

sam. Durch Aus- und Weiterbildungs-

maßnahmenmüsste das berufliche Qua-

lifizierungsniveau bestimmter Gruppen

weiter angehoben werden. Sollte dem

Mangel an Fachkräften nicht entgegen-

gewirkt werden, würden das viele Men-

schen bald am eigenen Leib spüren, so

wie sich das schon teilweise im Gesund-

heitswesen bemerkbar mache. Undwenn

durch das Ausscheiden in den Ruhestand

noch mehr Fachkräfte am Arbeitsmarkt

fehlten, dann ginge es um „gute Rahmen-

bedingungen“, mit denen man auswärti-

ge Fachkräfte nach Berlin locken könn-

te: Dazu gehörten bezahlbare Wohnun-

gen, Arbeit für den mit umziehenden

Lebenspartner, eine gute Pflegesituati-

on für ältere Angehörige, ein Angebot für

die Kinderbetreuung usw. Dies alles seien

Aufgaben, die nicht nur die oft zitierten

„Politik, Familie und Gesellschaft“ stem-

men müssten, sondern auch die Unter-

nehmen sollten aktiv mitwirken.

Viele soziale Fragen wurden ge-

streift, wie die Überlegungen für „integra-

tive Wohnprojekte“, in denen Geflüch-

tete, Azubis, Rentner und gegebenenfalls

weitere Neuberliner kostengünstig zu-

sammenleben könnten. Es ging um An-

gebote und Anzahl von Beratungsstellen

und ob eventuell Mentoren für neu nach

Berlin kommende Fachkräfte eine gute

Idee wären. Mehrfach fragte Breitenbach

die Zuhörer im Saal, woran es denn hän-

Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales,

nutzte das Forum im Ludwig Erhard Haus, um für mehr soziale

Gerechtigkeit im Unternehmertum zu werben

»

Von Christine Nadler

Entschlossenheit

und Tatendrang

WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK

Termin bei der IHK: Senatorin Elke Breitenbach (M.) mit Gastgebern Dr. Beatrice Kramm und Jan Eder

FOTO: CHRISTIAN KRUPPA

Dies ermöglichte, dass fertige Container-

siedlungen und Plattenbauten auch oh-

ne Ausschreibung von Übergangsbetrei-

bern übernommen wurden und endlich

die 2.800 Flüchtlinge aus den Turnhallen

dort einziehen konnten.

DemAbgeordnetenhaus gehörte Elke

Breitenbach seit 2003 an, sie wurde 2007

in den Parteivorstand von Die Linke ge-