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BERLINER WIRTSCHAFT 01/17

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UNTERNEHMEN & MÄRKTE

E

s sind herausfordernde Zeiten

für die Banken. Niedrigzins-

umfeld, rückgängige Mar-

gen, stärkere Regulierung und

neue, digitaleWettbewerber erzeugen ei-

nen erheblichen Kosten-, Wettbewerbs-

und Innovationsdruck. Hinzu kommt

ein durch andere digitale Angebote ver-

ändertes Kundenverhalten: Dienstleis-

tungen sollen schneller, unmittelbarer

und nützlicher werden. Kommt es zu

Anpassungsmaßnahmen, werden diese

oft mit Blick auf die Bankfilialen kom-

mentiert: Schlagzeilen wie „Rückzug aus

der Fläche“ oder „Filialen sind ohnehin

unzeitgemäß“ sind an der Tagesordnung.

nen ihre Arbeitsplätze bezogen. Und hier

findet sich, was eben auch zu einemBan-

kenstandort gehört: Interne und externe

Service-Abteilungen der Bank, die neben

Spezialisten für die Kreditbearbeitung

oder dem telefonischen Kundenservice

auch die rund 650 Mitarbeiter des Risk

Centers der Deutschen Bank beheimaten.

Was Kundenfilialen angeht, wirdman

in manchen Quartieren Berlins feststel-

len, dass es hier alles andere als klassisch

zugeht. Wie die Bankfiliale der Zukunft

aussieht, lässt sich in der Friedrichstra-

ße im „Quartier Zukunft“ der Deutschen

Bank erleben. Dazu gehört die vollstän-

dige Vernetzung aller analogen und digi-

talen Zugangswege zu einer Bank, Start-

ups bietet das „Gewächshaus“ offene

Arbeitsplätze, um Gründer bei der Ent-

wicklung neuer Ideen zu unterstützen.

Und im „Customer Lab“ nebenan kön-

nen Kunden direkten Einfluss auf neue

Bank-Apps und Services nehmen.

Die Beispiele zeigen, dass die Ban-

ken begonnen haben, sich gegen die zu-

nehmende Konkurrenz der Fintechs zu

verteidigen. Gleichzeitig besetzen sie ih-

rerseits mit ihren zahlreichen Trendla-

FOTO: PEER SCHROEDER HARDCOPY

Doch ausschließlich auf die klassische

Filiale zu achten hieße, der eigentlichen

Entwicklung nicht gerecht zu werden.

Denn die Banken sind in Berlin sehr

präsent und investieren in ihre Zukunft

am Standort. Besonders auffällig ist das,

wenn neue Akzente im Stadtbild gesetzt

werden. Dazu zählt zum Beispiel das sie-

bengeschossige Bürogebäude der Deut-

schen Bank an der Otto-Suhr-Allee, das

das benachbarte 15-stöckige Bürohoch-

haus aus den sechziger Jahren ergänzt

und jüngst eingeweiht wurde. Rund 2.900

Mitarbeiter arbeiten nun auf dem Areal

zusammen – allein unter dem Dach des

Neubaus haben Mitarbeiter aus 65 Natio-

Präsenz zeigen in

bewegten Zeiten

In einem schwierigen Marktumfeld investieren die Banken in

den Standort Berlin und demonstrieren mit ihren modernen

Konzepten Zukunftsfähigkeit

»

Von Friedrich Brieger

Architektonischer Akzent an der Otto-Suhr-Allee: Büroneubau der Deutschen Bank mit Skulptur „2Free Space“ des Berliner Künstlers Dirk Bell