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BERLINER WIRTSCHAFT 01/17

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AUS- & WEITERBILDUNG

Hilfestellung für

Geflüchtete

„Job-Navigation“, ein von der Berliner Wirtschaft gefördertes

Projekt der Berliner Stadtmission, unterstützt Neuankömmlinge bei

der Arbeitssuche und Firmen bei der Integration

D

ie Berliner Stadtmission

versorgt Flüchtlinge in den

Wochen und Monaten nach

der Ankunft mit

allem Wichtigen und Not-

wendigen. Ziel ist es jedoch,

nachhaltige Hilfe zu leisten,

die Menschen ins Berufsle-

ben führt.

„Job-Navigation“ ist ein

Projekt, das Geflüchtete auf demWeg zu

einemArbeitsplatz tatkräftig unterstützt.

Gleichzeitigwerden potenzielle Arbeitge-

ber in Fragen zur Integration und Anstel-

lung von Bewerbern beraten. Die Job-Na-

vigation unterstützt Unternehmen aber

auch, wenn sich Probleme

und Hürden auftun.

Das Programm ist in

zwei Phasen von je sechs

Wochen zum gegenseitigen

Kennenlernen und Prüfen

der Eignung unterteilt. Nach

drei Monaten gibt es oft schon einen un-

terschriebenen Arbeitsvertrag. Ist dieses

Ziel erreicht, ist ein wesentlicher Teil der

Integration geschafft und der Arbeitge-

ber hat einen neuenMitarbeiter. Ein gutes

Stück Normalität zieht in den Alltag von

Menschen ein, die in ihrer Heimat selbst-

verständlich für den eigenen Lebensun-

terhalt sorgten.

In der ersten Coaching-Phase prü-

fen die Mitarbeiter sorgfältig die Voraus-

setzungen der Bewerber: Aufenthaltssta-

tus, Deutschkenntnisse, Schulabschluss

und Ausbildungsstand. In welchem Be-

reich möchte und kann der Geflüch-

tete arbeiten? Nicht jeder konnte sei-

ne Zeugnisse aus der Heimat mitbringen

oder Material ging auf der Flucht verlo-

ren. Dann muss überprüft werden, wel-

che Kompetenzen vorhanden sind und

wo nachgeschult werden muss. Dabei

beraten und vermitteln die „Job-Navi-

gatoren“. Sie führen auch Schulungen zu

Fragen des Arbeitsalltags in Deutschland

durch. Themen sind kulturelle Unter-

schiede, Bewerbungsverfahren, gesetz-

liche Regelungen und individuelle Fra-

gen des einzelnen Bewerbers. Die meis-

ten Teilnehmer sind hoch motiviert und

möchten arbeiten.

Nach der Coaching-Phase absolvie-

ren die Geflüchteten – meist Asylbewer-

ber mit guten Aussichten auf Anerken-

nung als Flüchtling – ein sechswöchiges

Orientierungspraktikum. Die Mitarbeiter

des Projekts besuchen und begleiten die

Bewerber in die Firmen. Auch die Prak-

tikumsbetriebe werden bei allen Fragen

und Herausforderungen beraten.Wenn es

nach demPraktikum zu einer Einstellung

kommt, geben die „Job-Navigatoren“ bei

Bedarf auch weiterhin Unterstützung für

den Arbeitgeber und für den neuen Ar-

beitnehmer, zum Beispiel, um bürokra-

tische Hürden zu überwinden.

Gemeinsam mit dem Engagement

von Berliner Unternehmen schaffen die

„Job-Navigatoren“ gute Chancen für Ge-

flüchtete, auch beruflich erfolgreich in

Deutschland anzukommen.

‹ BW

FOTO: ORTRUD WOHLWEND/STADTMISSION

„Job-Navigation“ bringt arbeitssuchende Geflüchtete und Unternehmen zusammen

WEITERE INFORMATIONEN

Mehr dazu im Netz unter

www.berliner-stadtmission.de/

fluechtlinge/job-navigation