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TITELTHEMA

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BERLINER WIRTSCHAFT 12/16

lin. Denn vor allem die Brautkleider des

Duos sind überaus beliebt. Mit der Bridal

Couture wird inzwischen ein großer An-

teil des Umsatzes erwirtschaftet.

Viele Kundinnen von Kaviar Gau-

che reisen von auswärts an – aus dem

restlichen Bundesgebiet, England und

Frankreich, aber auch aus Russland und

China. „Wir bedienen mit unseren Cou-

ture-Kreationen einen Kundenkreis, der

Wert auf Qualität legt, Mode liebt und

vor allem etwas Besonderes sucht“, sagt

Alexandra Fischer-Roehler. Kommer-

zielle Kooperationen mit Zalando oder

Karstadt schadeten nicht, sondern er-

höhten die Bekanntheit der Marke und

erschlossen neue Zielgruppen. „Aber es

ist schon eine echte Herausforderung“,

so Johanna Kühl, „ein Seidenkleid für

weniger als 1.000 Euro zu entwerfen.“

Weil man sich gerade in Berlin schnell

den Ruf erwerben kann, viel zu teuer

zu sein, eröffneten die Designerinnen

vor ein paar Jahren noch einen Vintage

Store an der Brunnenstraße, wo preis-

lich reduzierte Kostbarkeiten verkauft

werden – Kleider aus früheren Kollek-

tionen, Musterteile oder Show-Unikate,

dazu Schuhe und Accessoires.

Ausnahmslos auf Second-Hand-Mo-

de setzt die aus Wien stammende ehe-

malige Musikerin Tanya Bednarz. In

ihrem Laden „Das Neue Schwarz“ an

der Mulackstraße bietet sie überwie-

gend selten getragene Stücke an, die

im Schnitt 70 bis 80 Prozent des Neu-

werts kosten – vor allem Kleider ihrer

Lieblingsdesigner Johji Yamamoto, Yunja

Watanabe oder Dries van Noten. „Natür-

lich haben wir auch die traditionellen

Marken wie Chanel, Prada, Marni oder

YSL“, sagt Tanya Bednarz, „die aber vor

allem in meinemWiener Laden, den ich

seit zwei Jahren als Zweigstelle betrei-

be.“ Da sie 2009 mit einem Online-Han-

del angefangen hat, kann sie auf viele in-

ternationale Follower bauen, die bei Ber-

lin-Besuchen im Laden vorbeischauen.

„Und natürlich haben wir auch Berliner

Stammkunden, mit denen wir herzliche

Beziehungen pflegen.“

Eine exzellente Kennerin der Mode-

stadt Berlin ist Dorothea Barth. Die ge-

lernte Damenschneiderin und studier-

te Bekleidungstechnikerin arbeitete bei

Joop, René Lezard und Willy Bogner

und ist seit 2010 Inhaberin des Personal

Shopping Services Luxandor. Sie berät

Kunden beim Einkauf oder bei der stil-

sicheren Zusammenstellung einer Gar-

derobe. „Meine Arbeit ist vielfältig und

sehr individuell“, sagt Dorothea Barth,

„die Auftraggeber äußern Wünsche, und

auf die gehe ich ein.“ Entweder begleitet

sie Kundinnen beim Einkauf oder – bei

Zeitmangel – kauft für sie ein. IhreAuf- »

Fünf Sterne im Kiez

Das Haus

mit Tradition in Charlottenburg

profitiert auch von der Wieder-

entdeckung der CityWest

Hotel am Steinplatz

Iris Baugatz, Direktorin

Umtriebig

Der Gastronom hat

19 Punkte im Gault Millau, zwei

Michelin-Sterne – und realisiert

Küchenkonzepte in Serie

Restaurant Tim Raue

Tim Raue, Sternekoch

und Unternehmer

4 Mrd.

Euro Tax-Free-Umsatz

jährlich bescheren Berlin-

besucher dem Einzelhandel der Hauptstadt. 27

Prozent davon geben Gäste aus China aus, gefolgt

von Russen, Israelis, Schweizern und Amerikanern