BERLINER WIRTSCHAFT 12/16
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TITELTHEMA
sche und Mercedes sowie Yachten stat-
tet Burmester aus. Anfragen für Privat-
jets gab es ebenfalls. „Wir haben Ge-
spräche geführt“, sagt die Geschäftsfüh-
rerin, „aber da gibt es sehr komplizierte
Auflagen, die eingehalten werden müs-
sen.“
Die Leitung der Firma wird Marian-
ne Burmester, die vorher nie im Unter-
nehmen gearbeitet hatte, Ende des Jah-
res wieder abgeben: an Andreas Henke,
der 18 Jahre lang bei Porsche in Stuttgart
unter Vertrag stand, zuletzt als Marke-
ting-Direktor. „Ich habe mir Zeit gelas-
sen bei der Suche, weil ich wirklich si-
cher sein wollte, den Richtigen für diese
Aufgabe gefunden zu haben.“
Der Neu-Berliner Henke wird in der
Stadt möglichst schnell Kontakte knüp-
fen wollen. Eine Möglichkeit dafür bie-
ten lokale Member Clubs – wie dem
Berlin Capital Club am Gendarmen-
markt, dem Soho House an der Torstra-
ße oder dem China Club Berlin (CCB)
im Adlon Palais an der Behrenstraße.
„Bei uns treffen sich Menschen, die über
mehr als nur über Geschäfte reden kön-
nen und wollen“, sagt Anna Maria Jagd-
feld, Initiatorin, Inhaberin und Interior
Designerin des CCB, „der Club bietet den
Rahmen für einen anspruchsvollen, aber
unprätentiösen Lifestyle, für ein luxuri-
öses und entspanntes Get-together mit
Freunden und Gästen aus der ganzen
Welt.“ Mit Restaurant, Bar, Bibliothek,
privaten Suiten und einer der schönsten
Dachterrassen der Stadt sei der CCB ein
Ort, „an dem internationales Networking
auf höchstem Niveau möglich ist“.
Fast 1.000 ausgewählte Mitglieder
aus Wirtschaft, Politik, Medien und Kul-
tur zählt der China Club derzeit. Ein Ku-
ratorium entscheidet über die Aufnah-
me. Die fällige Gebühr (für private Mit-
glieder): 10.000 Euro. Der Jahresbeitrag:
2.000 Euro. „Für unsere Mitglieder ist
der Club ein zweites Zuhause, ein ge-
schütztes Refugium, ein diskreter und
privater Raum“, sagt die Inhaberin, „und
diese Privatsphäre ist zu einem be-
gehrten Luxusgut geworden.“ Der alte
Luxusbegriff, der nichts anderes mein-
te als Prunksucht, Überfluss und Ver-
schwendung, sei längst obsolet, so Anna
Maria Jagdfeld. „Weil Luxus immer das
Seltene war, sind heute immer seltener
werdende Güter wie Zeit und Muße, Ru-
he und Rückzug ein wirklicher Luxus.“
Mit Prunk und Verschwendung ha-
ben auch Alexandra Fischer-Roehler
und Johanna Kühl nichts am Hut. Die
beiden Designerinnen, die 2004 ihr La-
bel Kaviar Gauche gründeten, setzen
lieber auf hochwertige Materialien und
klassisches Understatement. „Wir sind
nicht typisch Berlin“, sagt Johanna Kühl.
„Am Anfang wurden wir hier gar nicht
wahrgenommen, aber die Stadt hat uns
natürlich geprägt und inspiriert.“ Ihre
Mode, die zunächst in einer Zweizim-
merwohnung entstand, fand schnell in-
ternationale Anerkennung. Heute ge-
hört Kaviar Gauche zu den erfolgreichs-
ten deutschen Modelabels. Neben dem
Flagship-Store an der Linienstraße gibt
es noch einen in München, zudem ei-
nen Bridal Concept Store in Düsseldorf
und eine Bridal Budget Boutique in Ber-
FOTOS: BURMESTER AUDIOSYSTEME GMBH, HOTEL AM STEINPLATZ, NILS HASENAU
High-End
Seit 1977 fertigt die
Berliner Manufaktur Audio-
systeme, die weltweit Spitze sind
Burmester Audio-
systeme GmbH
Marianne Burmester,
Geschäftsführerin




