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BERLINER WIRTSCHAFT 11/16
Gleich doppelt fit
Beweglicher Körper, beweglicher Kopf: Bei der 3. Konferenz „Gesund zum Erfolg“ wurde
deutlich, dass Gesundheitsmanagement auch mentale Aspekte hat
»
Von Malte Behmer
H
öher, schneller, weiter“ –
diese olympische Maxime
war zugleich Leitgedanke
der 3. Konferenz „Gesund
zum Erfolg – Betriebliches Gesundheits-
management als Teamarbeit“, die auch in
diesem Jahr wieder zahlreiche Besucher
ins Ludwig Erhard Haus lockte.
Dass Betriebliches Gesundheitsma-
nagement (BGM) sportliche Aspekte in
sich birgt, liegt auf der Hand, ist doch Be-
wegung eine wesentliche Voraussetzung
für ein gesundes Leben. Doch auch für
das Management sind derartige Verglei-
che interessant. Das machte Markus Hor-
nig, Mentaltrainer der deutschen Frau-
enfußballnationalmannschaft, in seiner
Keynote deutlich. Unternehmen könn-
ten nur überdurchschnittlich erfolgreich
sein, wenn sie ihre Mitarbeiter zu „Sieger-
typen“ entwickelten, die Chancen sähen,
wo andere sich vor Bedrohungen fürch-
teten. Entsprechend müssten Führungs-
kräfte ihre Mitarbeiter u. a. mit Hilfe einer
positiven Fehler- und Konfliktkultur mo-
tivieren. Das trage zur mentalen Fitness
und damit zur Gesundheit bei.
Auch konkret bekamen die Teilneh-
mer der Veranstaltung wieder zahlreiche
Tipps, wie BGM im eigenen Unterneh-
men funktionieren kann. Dr. Kai Bind-
seil, Manager des Clusters Gesundheits-
wirtschaft HealthCapital und auch in
diesem Jahr wieder Kooperationspartner
der Konferenz, stellte die Ergebnisse des
neuesten Länderübergreifenden Gesund-
heitsberichts für Berlin-Brandenburg vor.
Demnach liege der durch Krankheitsta-
ge entstandene Produktionsausfall in der
Hauptstadtregion jährlich bei 3,1 Mrd.
Euro. Vor allem Krankheiten des Mus-
kel-Skelett-Systems, Atmungserkran-
kungen und psychische Erkrankungen
seien dafür verantwortlich, weshalb hier
besonderer Handlungsbedarf für Unter-
nehmen erkennbar sei.
In Workshops wurden Möglichkei-
ten für eine Umsetzung von BGM gerade
in kleinen Unternehmen diskutiert. Viel
Gehör fand dabei der Ansatz des Campus
Berlin-Buch, der eine Verbundlösung für
seine Unternehmen und Forschungsein-
richtungen gefunden hat. Auch Lösungen
für Firmen mit Schichtarbeit, Optionen
zur Nutzung innerbetrieblicher Gesund-
heitsmanager sowie Chancen durch die
Nutzung von Arbeitssicherheit über das
gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus
stießen auf großes Interesse. Nicht zu-
letzt nutzten viele Interessierte die Chan-
ce, sich am Rande der Konferenz mit 20
Anbietern von Präventionsdienstleistun-
gen auszutauschen, die bei der Umset-
zung von BGM unterstützen können.
Dennoch: Trotz einhellig beschei-
nigter Fortschritte beim BGM attestier-
ten viele Teilnehmer selbstkritisch Hand-
lungsbedarf auch im eigenen Unterneh-
men. Ganz im Sinne des Sports wird die
Konferenz daher imnächsten Jahr fortge-
setzt: Nach demSpiel ist vor demSpiel.
3,1 Mrd.
Euro
beträgt der Produktionsausfall, der jähr-
lich in der Hauptstadtregion durch Krank-
heitstage entsteht. Das geht aus dem Gesund-
heitsbericht Berlin-Brandenburg hervor
Beschäftigte sollen gesund bleiben – dazu gehört körperliche Fitness genauso wie mentale
WEITERE INFORMATIONEN
Details zum BGM und die Vor-
tragsfolien der Referenten unter:
www.ihk-berlin.de/bgmFOTO: PA/DPA




