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BERLINER WIRTSCHAFT 11/16

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MEINUNG & MACHER

E

in Wirtschaftspolitisches

Frühstück, garniert mit Zita-

ten, Irrtümern und Weishei-

ten: „Ich glaube an das Pferd.

Das Automobil ist eine temporäre Er-

scheinung“, so begann die IBM-Deutsch-

land-Chefin Martina Koederitz ihren

morgendlichen Vortrag bei der IHK. Wie

wie sich IBM – strategisch weitsichtig

– schon 2005 von der PC-Sparte trenn-

te, weil man damals schon der Überzeu-

gung war, dass die Zukunft „mobil“ sein

werde. Und schon war das nächste Zi-

tat zur Hand: „Wer zu spät kommt, den

bestraft das Leben“, hatte Michael Gor-

batschow einst gesagt und damit ein un-

vergängliches Sprichwort geschaffen.

„Ich entnehme Ihrem Interesse an die-

sem Morgen“, so Koederitz zu den rund

80 Gästen im Saal, „dass Sie beim The-

ma Digitalisierung nicht zu spät kom-

men wollen“. Herzstück des Wandels

ist damals wie heute die Notwendigkeit

zur Innovation, gestützt vom unbeding-

ten Willen dazu. „Wenn ich Dinge haben

will, dann kann ich sie nicht delegieren“,

sagte die IBM-Chefin sehr deutlich. Bei

ihr gebe es kein Meeting zu neuen Ide-

en, „wo wir nicht hinterfragen, was las-

sen wir dafür sein?“

Zuvor hatte IHK-Präsidentin Dr. Bea-

trice Kramm den Werdegang von Marti-

na Koederitz aufgezeigt: 2011 übernahm

sie als erste Frau in der Geschichte des

Unternehmens die Geschäftsführung der

IBMDeutschland GmbH und 2013 zusätz-

lich die Verantwortung für die Geschäfte

in Österreich und der Schweiz. Die 1964

geborene Dipl.-Betriebswirtin begann ih-

re Karriere bei IBM 1987 als Systembera-

terin und stieg mit Erfolgen in den Ver-

triebssparten schnell auf. Im letzten Jahr

wurde sie mit dem „Mestemacher-Preis

Managerin des Jahres 2015“ ausgezeich-

net. Sie engagiert sich in mehreren Ver-

bänden und gehört u.a. zum Präsidium

der Bitkom (Deutscher Digitalverband).

Unter dem Namen „Watson“ arbeitet

IBMdaran, vernetzte Geräte, Systeme und

Sensoren mittels kognitiver Fähigkeiten

intelligent zu machen. In das Münche-

Zu Gast bei der IHK: IBM-Deutschland-Chefin Martina Koederitz

war trotz mancher historischer Zitate ganz auf die Zukunft von

Mensch und Technik programmiert

»

Von Christine Nadler

Dank „Watson“ lernen

IT-Systeme zu argumentieren

WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK

Vorreiterrolle: Als erste Frau in der Geschichte des Unternehmens übernahm Martina Koederitz vor

fünf Jahren die Geschäftsführung der IBM Deutschland GmbH

FOTO: CHRISTIAN KRUPPA

sich herausstellte, war dies ein Zitat von

Kaiser Wilhelm II., über dessen unzu-

treffenden Inhalt wir heute froh sind.

Ist doch der Wunsch nach Mobilität ei-

ne starke Antriebsfeder der Menschheit.

Der Erfolgsfaktor bei IBM heißt seit

über 100 Jahren Veränderungsfähigkeit.

Dazu brachte Koederitz das Beispiel,