BERLINERWIRTSCHAFT 10/16
52
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
WennderEntsorger Infos
zuWetterundVerkehr liefert
Auf demWeg zur SmartCity
gibt es inBerlinnochviel Luft
nachoben– sokönntendurch
Einsatzmoderner Technologien
Infrastrukturenviel effizienter
miteinander vernetztwerden
I
nvestitionen indie öffentliche In-
frastruktur sind einewesentliche
Voraussetzungen für eine anhal-
tendeWettbewerbsfähigkeit und
für neue Wachstumspotenziale. Eine
technische und bauliche Infrastruktur
auf demneuesten Stand, die intelligent
vernetztRessourcen spart, bildet dieBa-
sis einerSmartCity.
In der Ver- und Entsorgungsinfra-
struktur,beiStraßen,Gebäudenunddem
Abfall lassen sichmit einemvernetzten
Einsatz digitalerTechnologien eineViel-
zahl innovativer Lösungen für dieHer-
ausforderungen, beispielsweise des Kli-
mawandelsundderdemografischenEnt-
wicklung, finden. Richtig smartwerden
Infrastrukturen aber erst, wenn sie über
ihr Technologiefeld hinausgehen: Müll-
fahrzeuge etwa sind täglich in der gan-
zenStadtunterwegs.SiekönntenalsSen-
soren fürWetter, Verkehrslage oder de-
fekte Straßendienen oder Lieferdienste
übernehmen. Hemmnis ist oft ein feh-
lenderSpielraum fürUnternehmen, aber
auch fürstädtische Infrastrukturbetreiber
undWohnungsbaugesellschaften, wenn
es um dieAnwendung smarter Lösun-
gengeht.
GemeinsammitdemBerlinerMittel-
stand und Start-ups könnte Berlin sei-
neVorreiterposition ausbauenund bei-
spielsweisedieöffentlicheVer-undEnt-
sorgungsowieRegenwassermanagement
auf smarteTechnologien ausrichtenund
dieverschiedenen Infrastrukturen intel-
ligentmiteinander vernetzen (beispiels-
REGINA
SEIDEL
Geschäftsführerin
RS-Berlin-Consult,
Mitglieddes
Kompetenzteams
Mittelstand
der IHKBerlin
„
SmartCity ist fürmich,
wenndasMüllfahrzeug
Daten fürmeineneue
App sammelt!“
JedenTagwerdenvonMüllfahrzeugen, derStraßenreinigung,
vonBussenundStraßenbahnenMillionenvonKilometern
zurückgelegt.DabeiwirdvielTreibstoffverbraucht, eventu-
ellerZusatznutzenaberaußerAcht gelassen.Mit digitalen
SensorenkönntendieFahrzeugeabergleichzeitigDaten
sammeln: überLuftverschmutzung, dasWetter, Routenop-
timierungspotenziale.Daten,mit denendieWirtschaft neue
Lösungenentwickelnkönnte.DasKompetenzteamMittel-
stand fordert, landeseigeneFahrzeugflottenmit Sensorenzur
Datenerhebungauszustatten.
„Innovativ, interaktiv,
intelligent“ - eben smart
Positionspapierder IHKBerlinbenennt
Handlungsvorschläge
INFO
DasPositionspapier
formuliert diewich-
tigstenHandlungsvorschlägeausSicht der
Wirtschaft, umdieDebatte füreine smarte
Stadt zubelebenundPolitikundVerwaltung
aufzufordern, dienotwendigen
Schrittezuunternehmen.
Mehr Informationenunter:
weise Abwasserwärme, Informations-
und Kommunikationstechnologien in
Abwasserleitungen).
Auch muss die Verwaltung muti-
ger seinund bei öffentlichenPlanungen
undAusschreibungen,beispielsweisevon
VerkehrsprojektenundÖPNV, aber auch
beiöffentlichenHochbautenwieSchulen
undKindertagesstättensmarteLösungen
bevorzugen.WennBerlin investiert,dann
auchbitte smart!
‹BW
DieamerikanischeStadtGrandRapids
hatAbfallbehältermit intelligenter
Technologie inVerbindungmit einem
individuellenAbfalltarif eingeführt.
DerTarif richtet sichnicht nachder
Behältergröße, sondernnachderMenge
tatsächlichentsorgterAbfälle, dieauto-
matischgemessenwerden. Erbietet den
AnwohnernfinanzielleAnreize, Ressour-
cenzu schonen, undgleichzeitigeinen
elektronischenAbrechnungsservice.
MehrBest Practices im Internet unter
.
‹
BW
SmarteTonnen
BEST PRACTICE
RFID-Technologie registriert dieMüllmenge
FOTOS: AMINAKHTAR, CASCADE ENGINEERING