UNTERNEHMEN & MÄRKTE
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BERLINER WIRTSCHAFT 02/17
schaftsfaktor dar. Über 8.000 Unterneh-
men mit mehr als 77.000 sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigten erwirtschaf-
teten zuletzt einen Umsatz von rund 22,4
Mrd. Euro. Mit 5,9 Prozent aller sozialver-
sicherungspflichtig Beschäftigten ist die
Beschäftigungszahl größer als etwa die
der Bau- oder Verkehrswirtschaft.
In ihrer neuesten Publikation - dem
„Green Economy Index Berlin 2025“ -
beleuchtet die IHK Berlin aktuell Berlins
Leistungsfähigkeit in der Green Economy
und mögliche politische Handlungsfel-
der. Wie Hauptgeschäftsführer Jan Eder
hervorhebt, hat die IHKmit ihrem Green
Economy Index erstmals für die Hand-
lungsfelder Energie, Kreislaufwirtschaft,
Wasser und Mobilität diewichtigstenAn-
satzpunkte identifiziert, in denen echte
Win-Win-Potenziale für Umwelt und
Wirtschaft liegen. „In diesen Feldern
kann die Politik Impulse für nachhalti-
ges Wachstum setzen - für eine ökono-
mischwie ökologisch leistungsfähige Me-
tropole“, so Eder mit Blick auf die not-
wendigen Rahmenbedingungen.
Die Ergebnisse des Index, der jährlich
fortgeschrieben werden soll, zeigen, dass
Berlin insgesamt 31 Prozent des nachhal-
tigen Pfades erfolgreich beschritten hat.
Eder: „Auf einigen wichtigen Feldern ist
Berlin schon auf einem guten Zielpfad
für die nächsten Jahre. In über 18 Berei-
chen - von Photovoltaik über Gründächer
bis zu nachhaltiger Mobilität - geben wir
konkrete Handlungsempfehlungen für
die Berliner Politik.“ Der neue Senat fin-
de hier gezielte Empfehlungen, wenn er
eine nachhaltige Wirtschaftsagenda für
Berlin gestalten will.
Dabei wird für jeden Indikator ein
Zielwert für das Jahr 2025 ausgegeben
und der aktuelle Zielerreichungsgrad er-
mittelt. Im Handlungsfeld Energie wer-
den die Themen Anteil erneuerbarer
Energien, Photovoltaik, Wärmepumpen,
Energieproduktivität, Gebäudeeffizienz
und Kraft-Wärme-Kopplung beleuch-
tet. So ist der Ausbau des Anteils erneu-
erbarer Energien durch Maßnahmenwie
den geplanten Masterplan „Solarhaupt-
stadt Berlin“ wichtige Voraussetzung für
die Stadt als „Smart Energy“-Metropo-
le. Die Substitution fossiler Energieträger
bei gleichzeitiger Senkung des Energie-
verbrauchs führt dabei nicht nur zu po-
sitiven regionalwirtschaftlichen Effekten,
sondern im Idealfall auch zu einer Sen-
kung der (volkswirtschaftlichen) Kosten
für den Bezug der Energierohstoffe.
Das Handlungsfeld Wasser enthält
Ziele und Empfehlungen für die Themen
nachhaltiges Regenwassermanagement,
Gründächer, effiziente Wasserbereit-
stellung und -reinigung sowie nachhal-
tiger Verbrauch. Die im Index exempla-
risch betrachteten Gründächer bieten ei-
newichtige Ausweichmöglichkeit zur de-
zentralen Entwässerung, ohne Siedlungs-
und Verkehrsflächen zu beanspruchen.
Im Handlungsfeld Kreislaufwirt-
schaft liegt der Fokus auf Ressourcenef-
fizienz, effizienter Abfalltrennung sowie
Recycling mineralischer Bauabfälle. Im
Handlungsfeld Mobilität werden Ziele
und Handlungsempfehlungen zu Modal
Split, Carsharing, Elektromobilität, An-
teil erneuerbarer Energien, Fahrgastzah-
len imÖPNVund Zeitverlust durch Staus
ausgewiesen.
INDEX
Green Economy in der Hauptstadt
Umweltwirtschaft in Berlin
Energie
2016
2025
Ziel
Stand
2010
Anteil erneuerbarer Energien
Photovoltaik
Wärmepumpen
Energieproduktivität
Gebäudeezienz
Kreislaufwirtschaft
Ressourcenezienz
Eziente Abfalltrennung
Mineralische Bauabfälle
Wasser
Nachhaltiges Regenwassermanagement
Gründächer
Eziente Wasserbereitstellung und –reinigung
Nachhaltige Nutzung
Mobilität
Modal Split
Carsharing
Elektromobilität
Anteil erneuerbarer Energien
Fahrgastzahlen
Zeitverlust durch Staus
3,57 Mrd.
2,70 Mrd.
30.259
25.895
21.513
16,15 Mrd.
1.864
815
Unternehmen
(Anzahl)
Handlungsfelder und Indikatoren
Umsatz
(in Euro)
Beschäftigung
(Personen)
Quellen: IHK Berlin, Bundesagentur für Arbeit (2015), Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2013)
31%
zwei Legislaturperioden bis zum Ziel
Green Economy Index Berlin
€
5.521
Herstellung und
Dienstleistung
Baudienst-
leistungen
Ver- und
Entsorgung
Herstellung und
Dienstleistung
Baudienst-
leistungen
Ver- und
Entsorgung
Herstellung und
Dienstleistung
Baudienst-
leistungen
Ver- und
Entsorgung
Grafik: Henriette Anders




