BERLINER WIRTSCHAFT 02/17
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AUS- & WEITERBILDUNG
Das Interesse an
Arbeit ist groß
Zum zweiten Mal fand im Estrel Berlin in Zusammenarbeit mit der
IHK und der Arbeitsagentur die Jobbörse für Geflüchtete statt – mit
mehreren Tausend Besuchern
»
Von Viola Bösebeck
D
as Interesse an der Jobbör-
se, die Ende Januar im Con-
gress Center des Estrel Ber-
lin stattfand, war immens.
Bereits knapp zwei Wochen vor der Ver-
anstaltung hatten sich 4.200 jobsuchende
Geflüchtete und Migranten für den Mes-
sebesuch angemeldet.
Dementsprechend gut besucht war
die zweite vom Hotel Estrel in Zusam-
menarbeit mit der Arbeitsagentur Süd,
der IHK Berlin undweiteren Partnern or-
gansierte Börse. „Durch die Beteiligung an
dieser Messe unterstützen wir das unge-
brochene Engagement der Berliner Un-
ternehmen, Geflüchtete und Migranten
durch Ausbildung und Beschäftigung zu
integrieren“, begründet Meike Al-Habash,
BereichsleiterinAusbildungsberatung, die
Beteiligung der IHK. Insgesamt haben 189
Aussteller mehr als 3.000 offene Ausbil-
dungsplätze, Praktika und Jobs gemel-
det. Vor Ort waren vor allem Betriebe aus
Gastronomie, Industrie, Gesundheit und
Dienstleistung sowie aus demHandwerk.
Ute Jacobs, Geschäftsführende Direk-
torin des Estrel Berlin, über die Gründe,
diese Jobbörse auch in diesem Jahr an-
zubieten: „Unser Ziel ist es, Geflüchteten
mit Bleibeperspektive sowie Migranten
einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu er-
möglichen. Ihre erfolgreiche Integrati-
on birgt nicht nur für uns als Unterneh-
mer eine Chance, siewird sich auch posi-
tiv auf die gesellschaftliche Entwicklung
in Deutschland auswirken“ Die IHK Ber-
lin war mit einem umfangreichen Be-
ratungsangebot vertreten. Dazu zählen
die Passgenaue Besetzung, die Anerken-
nungsberatung, die Ausbildungsberatung
sowie das Angebot der Start-up-Class, das
Geflüchteten die Grundlagen der Grün-
dung in Deutschland vermittelt.
Neben der persönlichen Beratung
konnten die Messebesucher sich in
Vorträgen über die Struktur der dualen
Ausbildung oder die rechtliche Anerken-
nung von im Ausland erworbenen Be-
rufsqualifikationen informieren. „Noch
immer gilt es, Hürdenwie die Sprachbar-
riere oder fehlende Kenntnisse über das
Ausbildungssystem abzubauen, damit
Geflüchtete für Berliner Unternehmen
wertvolle Auszubildende oder Fach
arbeiter werden können“, fasst Meike
Al-Habash zusammen. Abgerundet wur-
de das Programm für die Besucher durch
die Möglichkeit, Bewerbungsunterlagen
prüfen oder sich professionelle Bewer-
bungsfotos erstellen zu lassen.
Eine erfolgreiche
Integration wird sich
auch positiv auf die
Entwicklung in
Deutschland auswirken.
UTE JACOBS
Geschäftsführende Direktorin
des Estrel Berlin
Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (l.),
Christian Wiesenhütter, Stv. Haupt-
geschäftsführer der IHK Berlin, und
Dr. Franziska Giffey, Bezirksbürger-
meisterin von Neukölln, freuten sich
über das Interesse an der Jobbörse
FOTOS: CHRISTIAN KRUPPA