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BERLINER WIRTSCHAFT 01/17

16

TITELTHEMA

setzt das Unternehmen auf eine CO

2

-neu-

trale Herstellung. Umweltbewusstsein

und Klimaschutz sind feste Bestandteile

der Firmenphilosophie. „Natürlich wird

der ökologische Bereich in unserer Mar-

keting-Strategie stark berücksichtigt“, er-

klärt Inhaber Olaf Höhn. „Allerdings ist es

auchmeine feste Überzeugung, dass spe-

ziell mittelständische Unternehmer die

Aufgabe gepaart mit der Ehrlichkeit ha-

ben sollten, in Bezug auf Umweltbewusst-

sein und Klimaschutz eine Vorreiterrolle

einzunehmen.“

Im gesamten Produktionsbereich

finden effiziente und umweltschonende

Technologien Einsatz. So wird etwa zur

Schockfrostung statt mit CO

2

oder Strom

mit Stickstoff gearbeitet. Zudem sorgt laut

Höhn die bundesweit erste Groß-Tief-

kühlzelle ohne Bodenheizung für gravie-

rende Energieeinsparungen in der Ma-

nufaktur. Die Tiefkühlfahrzeuge sind mit

einer so genannten eutektischen Platten-

kühlung ausgestattet und werden nachts

durch die firmeneigene Photovoltaik-An-

lage mit Kälte aufgeladen. Auf diese Wei-

sewerden die Innenstädte von CO

2

-Emis-

sionen entlastet. Nicht zuletzt bieten die

neuesten Supermarkt-Tiefkühltruhen

von Florida-Eis eine Mengenerfassung,

um den Lieferverkehr im Rahmen der

Logistik weiter zu verringern. Diese An-

strengungen honorieren auch die Kun-

den. „Die Nachhaltigkeit ist nicht nur bei

den Chefeinkäufern ein großes Thema“,

weiß Höhn. „Wir sehen natürlich, dasswir

im Social Media-Bereich ein sehr großes

Feedback bekommen.“

Wie freiwillige Initiativen beispielhaft

zu Energieeffizienz und Klimaschutz bei-

tragen, zeigt auch das Projekt „Null Emis-

sion Motzener Straße“. Ziel des von en-

gagierten Unternehmen und Managern

getragenen Projekts ist es, durch gemein-

same Aktivitäten die Nachhaltigkeits-

bilanz des gesamten Standorts zu ver-

bessern. „Wir bündeln so die Kraft und

Kreativität für eine positive Standort-

entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit

der Unternehmen“, sagt Ulrich Misgeld.

Der Vorsitzende des UnternehmensNetz-

werks Motzener Straße fügt hinzu: „Kli-

maschutz ist nicht schwer und macht

Spaß!“ Bis 2050 möchte das Netzwerk 95

Prozent CO

2

einsparen. Vieles wurde im

Gewerbegebiet im Süden von Berlin in

denvergangenen Jahren angestoßen, etwa

die energetische Sanierung von Gebäu-

den, Energieeffizienz im Büro und Pro-

duktionsprozess oder Elektromobilität.

„Überrascht hat uns, dass auch eine Hecke

CO

2

spart“, so Misgeld. „Ein Meter bringt

eine Minderung von zehn KilogrammCO

2

im Jahr, also haben die Firmen viele hun-

dert Meter Hecken gepflanzt.“

Ein weiteres Beispiel für innovative

Lösungen liefert der Euref-Campus. In

diesem Fall widmet sich sogar ein ganzes

Stadtquartier denThemen Nachhaltigkeit,

Ressourcenschonung und Klimaschutz.

Mit seiner klimaneutralen Energieversor-

gung, dem intelligenten Energienetz, den

energieeffizienten Gebäuden, der Erpro-

bungsplattform für Elektromobilität und

den zahlreichen Forschungsprojekten be-

weist der Campus, dass die Energiewende

mach- und finanzierbar ist.

Die Idee ist auch auf andere Stadt-

quartiere übertragbar. „Das Konzept soll-

te jedoch immer auf die lokalen Gege-

benheiten und Spezifika angepasst wer-

den“, erzählt Reinhard Müller. „Daraus

entscheidet sich, welche Möglichkeiten

zur Energieeinsparung, zur Nutzung re-

generativer Energien oder zum Einsatz

von hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopp-

lungsanlagen bestehen“, ergänzt der Vor-

standsvorsitzende der Euref AG.

Insgesamt wünscht sich Müller, dass

beim Thema Klimaschutz mehr pas-

siert. „Es gibt viele Möglichkeiten, Ener-

gie effizient zu nutzen: Wechseln Sie Ihre

herkömmlichen Leuchtmittel gegen LED,

lassen Sie Pumpen, die älter sind als zehn

FOTO: GEO-EN ENERGY TECHNOLOGIES GMBH

47%

der CO

2

-Emissionen

werden durch Gebäude verursacht – der

größte Beitrag zum urbanen Ausstoß von Treibhausgasen. Zur

Reduzierung setzt die BIM Berliner Immobilienmanagement

GmbH auf energetische Sanierung und verbesserte Technik

Dezentrale Lösungen

Geother-

mie im Einsatz mit Kraft-Wär-

me-Kopplung bescherte der Firma

den Preis „KlimaSchutzPartner des

Jahres“

Geo-En Energy

Technologies GmbH

Nikolaus Meyer,

Geschäftsführer