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IHK AKTUELL & SERVICE

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BERLINER WIRTSCHAFT 12/16

Nächste Start-up-Class am 11. Januar

Die Veranstaltung der IHK Berlin richtet sich an gründungsinteressierte

Geflüchtete mit sicheremAufenthaltsstatus

TERMIN

Format:

Wiederkehrende halbtägige und

kostenlose Infoveranstaltung zur Existenz-

gründung in Berlin

Inhalte:

Gründungsprozess & rechtliche

Voraussetzungen, Überblick zu

Unterstützungsangeboten der

IHK Berlin und anderer Initiati-

ven in Berlin, Erfahrungsbericht

eines geflüchteten Gründers,

Q&A Session mit Experten der

IHK Berlin und anderer Berliner

Institutionen

Zielgruppe:

Geflüchtete mit einem sicheren

Aufenthaltsstatus, die vor ihrer Flucht im Hei-

matland unternehmerisch tätig waren und

an einer selbstständigen Tätigkeit in Berlin

interessiert sind

Sprache:

Deutsch mit Überset-

zung ins Arabische

Nächste Start-up-Class:

Am

11. Januar 2017, 13 – 17 Uhr. Eine

vorherige Online-Anmeldung ist

erforderlich unter:

www.ihk-berlin.de/start-up-class

Soll eine Gründung erfolgreich sein, müs-

sen Voraussetzungen und Perspektiven

ermittelt werden. Um zu erfahren, wel-

chen unternehmerischen Hintergrund

die Teilnehmer haben, wo sie hin wollen

undwas dabei noch imWeg steht, hat die

IHK Berlin Umfragedaten für eine Kurz-

studie erhoben. Die kürzlich veröffent-

lichten Erkenntnisse bereichern die öf-

fentliche Diskussion über die Integrati-

on von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt

durch Existenzgründung.

Zentrale Ergebnisse: Der Wille zu

gründen ist schon sehr früh vorhan-

den. Lange mit der Gründung warten

will kaum jemand. Rund 66 Prozent der

gründungsinteressierten Neuankömm-

linge, die sich durchschnittlich weniger

als zwei Jahre in Berlin aufhalten, möch-

ten gerne innerhalb der nächsten zwölf

Monate gründen. Statistisch gesehen,

gelingt migrantischen Gründern jedoch

erst nach durchschnittlich elf Jahren der

Schritt in die Selbstständigkeit.

Gut zwei Drittel der Befragten pla-

nen im Handel, im Dienstleistungsbe-

reich oder in der Gastronomie zu grün-

den. Vor allem bei den Gründungsplä-

nen in der Gastronomie fällt auf, dass

viele Teilnehmer den Quereinstieg in

diese Branche wagen würden. Der Weg

in die Selbstständigkeit ist für Geflüch-

tete jedoch steinig. Die größten Hinder-

nisse liegen den Umfrageergebnissen

der Start-up-Classes zufolge insbeson-

dere bei der Finanzierung (58 Prozent),

der deutschen Sprache (55 Prozent) und

den fehlenden Kenntnissen über Markt

und Kunden (50 Prozent).

Um das Potenzial der gründungsin-

teressierten Geflüchteten in Berlin voll

auszuschöpfen, sollten sich alle betei-

ligten Akteure aus Wirtschaft und Ver-

waltung, der Politik und dem Non-Pro-

fit-Sektor mit den Hindernissen für eine

Existenzgründung gezielt auseinander-

setzen, denn das Potenzial für Berlin ist

sehr groß. Dazu sagt Jan Pörksen, Ge-

schäftsführer für Existenzgründung und

Unternehmensförderung der IHK Ber-

lin: „Wer sein Leben lang in seinem Hei-

matland als Unternehmer tätigwar, kann

durch eine erfolgreiche Gründung in den

Berliner Arbeitsmarkt einsteigen.“ Pörk-

sen verweist darauf, dass 2015 beispiels-

weise nur 55 Existenzgründungen durch

Syrer registriert wurden, im selben Jahr

aber schätzungsweise 2.000 geflüchte-

te Unternehmer aus Syrien nach Ber-

lin kamen. „Dieses unternehmerische

Potenzial“, so der IHK-Geschäftsführer,

„müssen wir für den Wirtschaftsstand-

ort Berlin nutzen. Denn es können nicht

nur erfolgreiche neue Unternehmen ent-

stehen, sondern durch Beschäftigungsef-

fekte auch neue Arbeitsplätze geschaf-

fen werden.“

Die IHK Berlin hat die Ergebnisse so-

wie die Handlungsempfehlungen in ei-

ner Broschüre zusammengefasst.

Alle Teilnehmer der Start-up-Classes sind hoch motiviert und wollen wirtschaftlich unabhängig sein

FOTO: IHK

WEITERE INFORMATIONEN

Die Kurzstudie auf der

IHK-Website:

www.ihk-berlin.de/

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