BERLINER WIRTSCHAFT 02/17
krankung gar nicht erleben“, sagt Charité-Arzt Alawi Lütz.
Allerdings hätten Studien ergeben, dass derart ruhiggestellte
Patienten häufiger sterben alswache. „Aberwenn Patienten
nach einer OP in einemhochtechnisierten Zimmer aufwa-
chen, kann das großen Stress verursachen –wir brauchten
also eine radikale Lösung für dieses Problem.“ Die Lösung
war eine „Parametrische (T)Raumgestaltung“ für zwei Zim-
mer im Charité Campus Virchow Klinikum.
Dort wurden alle technischen Geräte soweit wie mög-
lich in den Hintergrund gerückt. Über Lichtdecken lassen
sich zudem Lichtintensität und -temperatur individuell
steuern, um den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu
unterstützen und Delirien zu reduzieren. Mit der Darstel-
lung visueller Inhalte über die Lichtdecke wird eine Atmo-
sphäre geschaffen, die Stress und Ängste mindern soll. Be-
teiligt an diesem vom Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie geförderten Verbundprojekt waren nicht
nur die Charité und Graft, sondern auch die Berliner Desi-
gnagentur Art + Com. „Für uns war es hochinteressant, ge-
meinsam mit Anästhesisten, Psychologen oder Schlaffor-
schern zu arbeiten“, sagt Joachim Quantz von Art + Com.
„Wir wollten mit einemmedialen Screen über den Patien-
tenbetten Inhalte bereitstellen, die beruhigend wirken –
die Psychologen rieten uns, keine scharfen Bilder abzuspie-
len, sondernweiche Formen und Farben“, so Quantz. „Und
dann habenwir die Programme geschrieben, die diese In- »
FOTO: PA/DPA
Klinikverbund
Alle Tochterunter-
nehmen eingerechnet, zählt die
Charité 17.000 Beschäftigte – einer
der größten Arbeitgeber der Stadt
Modernes Design
Im Campus Vir-
chowwurden zwei intensivmedizi-
nische Pilotzimmer eingerichtet
Charité Campus
Virchow Klinikum
Alawi Lütz, Arzt
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IBB Business Team GmbH
www.transferbonus.deBILDER © Karsten Kiss/ Licht und Linie, © Berlin Heart
Klare Herzenssache
Die Kunstherzen der Berlin Heart GmbH schenken
weltweit Patienten mit akutem Herzversagen neue
Lebensqualität
INCOR® Linksherzunter-
stützungssystem
EXCOR® Pediatric Herzunter-
stützungssystem für Kinder
Herzinsuffizienz und Herzversagen sind immer noch die häu-
figstenTodesursachen inDeutschland. Demhat einBerlinerUnter-
nehmen den Kampf angesagt: Die Berlin Heart GmbH entwickelt,
produziert und vermarktet innovative Systeme für diemechanische
Herzunterstützung. Mit den Produkten INCOR®, EXCOR® Adult
und EXCOR® Pediatric sind die Lankwitzer
in der Lage, die Herzfunktion von Patienten
aller Altersklassen zu unterstützen – vom
Neugeborenen bis zum Erwachsenen. Die
Berlin Heart GmbH gehört mit ihren zu-
verlässigen und weltweit anerkannten
Produkten zu den Marktführern der
Branche.
Und
manchmal
geschehen
sogar kleine Wunder:
„Eine unserer jüngsten
Patientinnen – die damals siebenmonatige
Medina – trug über anderthalb Jahre un-
ser EXCOR® Pediatric, während sie auf eine
Transplantation wartete. Nach 17 Monaten
erholte sich ihr Herz und konnte aus eige-
ner Kraft ausreichend Blut durch ihren Kör-
per pumpen.“,
berichtet Dr. Ares K. Menon,
Geschäftsführer von Berlin Heart.
Das
Erfolgsgeheimnis
von
Berlin Heart ist nicht nur des-
sen Innovationskraft und die
mehr als 20-jährige Erfahrung im
Bereich Herzunterstützungssysteme.
Vielmehr bedeutet bei Berlin Heart
„Innovation nicht nur, ein neues
Material oder System zu entwickeln,
sondern es heißt auch, sich an
sich ändernde regulative Prozesse im Produktumfeld anzupas-
sen, um schnell handeln zu können.“
, skizziert Hendrik Heinze,
Director Quality and Regulatory Affairs, die Herausforderungen
für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) aus der
Medizintechnik.
Mit dem Förderprogramm Transfer BONUS sind die Berli-
ner Herzspezialisten einen weiteren Schritt zur Sicherung ihrer
Innovationskraft gegangen:
„Dank Transfer BONUS konnten
wir die für die Zulassung notwendigen Review-Prozesse in unsere
Datenerfassung einbinden und so die Geschwindigkeit unserer Ent-
wicklungsprozesse deutlich beschleunigen.“,
beschreibt Hendrik
Heinze das Digitalisierungsprojekt stolz. Realisiert wurde dieses
gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Verein ZeSys e. V., der für
Berlin Heart auch eine Austauschplattform unter KMU bietet.
Die Beantragung von Transfer BONUS kann er nur wei-
terempfehlen:
„Lösungen wie diese kann ich nur mit solchen
kreativen Förderprogrammen wie
Transfer BONUS erzeugen. Und
wenn sich die KMUs dann noch über
solche Projekte austauschen und
diese weiterentwickeln, dann ist auch
diesem Fördermittelgedanken sehr
gut Rechnung getragen.“.
Geschäftsführer der Berlin Heart GmbH
Sven-René Friedel und Dr.med.Ares K.Menon