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BERLINER WIRTSCHAFT 02/17

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TITELTHEMA

mit dem Pharmakonzern im deutschen

Markt einführen.

Rund 100.000 Gesundheits-Apps gibt

es bereits. Sie zählen Schritte, achten auf

gesunde Ernährung oder erinnern an die

Einnahme von Medikamenten. Und das

Geschäft boomt. Gerade hat das Berliner

Start-up Clue für die Weiterentwicklung

seiner App zur Beobachtung von Zyk-

lus und Menstruation 20 Mio. US-Dol-

lar Risikokapital eingesammelt. „Berlin

ist Impuls- und Taktgeber und der wohl

attraktivste Standort für Start-ups im

Digital Health-Bereich“, sagt Pfizer-Ma-

nagerAlbiez, der imCluster Gesundheits-

wirtschaft Berlin-Brandenburg auch ei-

ne Patenschaft für den Komplex Digital

Health & Big Data übernommen hat.

Das HealthCapital-Cluster, ein ge-

meinsames Projekt der Länder Berlin und

Brandenburg, wird betriebenvon der Ber-

lin Partner für Wirtschaft und Technolo-

gie GmbH und der ZAB ZukunftsAgen-

tur Brandenburg GmbH und soll für eine

noch stärkereVernetzung zwischenWirt-

schaft,Wissenschaft und Kliniken sorgen.

Verbundprojekt

Gemeinsam mit

der Charité und dem Architektur-

büro Graft entwarf Art + Com das

moderne Patientenzimmer

Lichtdesign

Eine High-

tech-LED-Decke hilft beim Schlaf-

Wach-Rhythmus und gegen Stress

Art + Com Studios

Joachim Quantz,

Head of Research

JOACHIM QUANTZ

Der Informatiker leitet bei den Art + Com

Studios den Forschungsbereich

Für uns war es hochinteressant, mit Anästhesisten,

Psychologen oder Schlafforschern zu arbeiten.

Aufgabe des Clustermanagements ist es,

den Masterplan Gesundheitsregion der

beiden Landesregierungen umzusetzen

und den Standort auch international zum

führenden Zentrum für Gesundheits-

wirtschaft und Life Sciences auszubauen.

Cluster-Manager Kai Bindseil von Berlin

Partner nennt als besonders gelungenes

Beispiel für die Zusammenarbeit von In-

stitutionen und Firmen des Clusters die

Entwicklung eines Spezialrettungswagens

für die sofortige Versorgung bei Schlag-

anfällen. „An der Entwicklung des Stro-

ke-Einsatz-Mobils Stemo, ausgestattet mit

Computertomografie und eigenemLabor,

waren die Charité, die Berliner Feuerwehr

und das brandenburgische Biotech-Un-

ternehmen Meytec beteiligt, das die tele-

medizinische Zuschaltung eines Neurora-

diologen perVideokonferenz ins Fahrzeug

konzipiert hat“, so Bindseil.

Die Charité, diemit Tochterunterneh-

men fast 17.000Mitarbeiter hat und zu den

größten Arbeitgebern der Stadt gehört,

profitiert häufig vom Ideenreichtum der

Berliner Unternehmen. Als das Architek-

turbüro Graft einmal eine kindergerecht

ausgestattete Zahnarztpraxis präsentier-

te, fragte die Charité an, ob Graft bei der

Entwicklung eines intensivmedizinischen

Pilotzimmers helfen könne. „Auf der In-

tensivstation wurden Patienten bislang

abgeschirmt und tief sediert, damit sie die

Ausnahmesituation ihrer kritischen Er-

FOTO: ART + COM