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BERLINER WIRTSCHAFT 05/17

18

MEINUNG & MACHER

G

emeinsamkeiten zwischen

Hamburg und Berlin sowie

ein Plädoyer für die Zusam-

menarbeit in einem fried-

lichen Europa standen im Mittelpunkt

des Frühstücksbesuchs von Hamburgs

Bürgermeister Olaf Scholz Ende März

im Ludwig Erhard Haus. Eine kurzfris-

tig anberaumte Bundesratssitzung hatte

den Fahrplan derVeranstaltung etwas aus

demTakt gebracht, sodass sich IHK-Prä-

sidentin Dr. Beatrice Kramm bei der Be-

grüßung sehr kurz fasste und Scholz

rausforderungen in Europa übersprin-

gen werde, um mehr Zeit für Fragen und

Diskussion zu haben. Klar sei ohnehin je-

dem, dass sich nach dem Verschwinden

des EisernenVorhangs in Deutschland ei-

ne Wirtschaftskraft entwickelt habe, die

ohne Europa so nicht möglich gewesen

wäre. DieWelt werde Mitte des Jahrhun-

derts etwa zehnMilliardenMenschen ha-

ben, und „wennwir das meisternwollen,

dann schaffen wir es nur als Europa“, er-

klärte Scholz. „Als Land in der Mitte Eu-

ropas sollten wir mit den europäischen

Nachbarn eng zusammenarbeiten. Nicht

mit den populistischen Kräften mitzie-

hen, sondern auch mal Kompromisse

eingehen“, sagte er.

In der Diskussion mit IHK-Haupt-

geschäftsführer Jan Eder ging es u. a.

um die Unterbringung von Flüchtlingen,

wo Berlin vielleicht von Hamburg hät-

te lernen können; weitere Themen wa-

ren die Jugendberufsagentur und die ein-

oder zweistufige Verwaltung. Auchwenn

Hamburg nicht ähnliche „Flächen-Pro-

bleme“ bekommen wird, wie sie sich in

Berlin andeuten, plädierte Scholz für ei-

Besuch aus der Hansestadt im Ludwig Erhard Haus: Der Erste

Bürgermeister, Olaf Scholz, sprach über beide Städte und fand

sogar tröstende Worte in Sachen BER

»

Von Christine Nadler

Wirtschaftsraum

Berlin-Hamburg

WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK

Auch wenn Hamburgs Erster Bürgermeister, Olaf Scholz, wenig Zeit hatte, brachte er die wichtigen Themen zur Sprache – so ernsthaft wie humorvoll

FOTO: CHRISTIAN KRUPPA

politische Karriere nur kurz skizzierte:

Bevor er vor sechs Jahren Erster Bürger-

meister der Freien und Hansestadt Ham-

burg wurde, war er von 2007 bis 2009

Bundesminister für Arbeit und Sozia-

les gewesen. Seit 2009 ist der Jurist und

Rechtsanwalt Landesvorsitzender der

SPDHamburg und Stellvertretender Bun-

desvorsitzender.

Scholz betonte die freundschaftli-

che Zusammenarbeit zwischen Berlin

und Hamburg und erklärte, dass er seine

vorbereitete Rede zu den aktuellen He-