NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE
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BERLINER WIRTSCHAFT 12/16
Management beim Telekom-Inkuba-
tor hub:raum, der seit einiger Zeit auch
vermehrt das Thema Health im Portfolio
hat, rät Gründern, sich intensiv mit dem
Gesundheitsmarkt zu beschäftigen. „Am
besten geht man Allianzen mit großen
,Playern’ ein, um die Glaubwürdigkeit zu
stärken“, so Fee Beyer. „Start-ups in die-
ser Branche müssen hart kämpfen, um
ernst genommen zuwerden.“Warum sich
der harte Einsatz dennoch lohnt, fasst Ju-
liane Zielonka, die als Managing Director
von Startupbootcamp Digital Health den
Accelerator auf der Konferenz vorstellte,
zusammen: „Als Gründer eines Health-
Start-ups baue ich nicht nur ein Business
auf, sondern übe auch einen deutlichen
Impact auf die Gesellschaft aus.“
Start-up-Szene und Gesundheitsstandort:
Matteo Penzo, Gründer der Frontiers
Conferences (l.), hat sich für Berlin entschieden
S
tart-ups konnten dieses Jahr auf der deGUT drei bekannte Berliner
Inkubatoren in lockerer Runde kennen lernen: hub:raum, DBmind-
box und Project Flying Elephant (PFE). Ein Schwerpunkt desWork-
shops, moderiert von der IBB Beteiligungsgesellschaft, lag auf der Klärung
der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Programmen. Ei-
ne wichtige Trennlinie ist die Eigenschaft „Corporate“, also ob der Inkuba-
tor Teil eines Konzerns ist. Dies ist der Fall bei hub:raum (Deutsche Tele-
kom) und DB mindbox (Deutsche Bahn). PFE da-
gegen gehört zum Frühphaseninvestor WestTech
Ventures – kein Konzern.
Gemeinsam ist allen dreien, dass sie Gründern
für einige Zeit Geld und Bürofläche sowie Mento-
ren, Workshops und ein großes Netzwerk bereit-
stellen. Der Fokus liegt bei allen drei Inkubatoren
auf Software, bei DB mindbox ist auch Hardware
willkommen. Thematisch sollten sich Bewerber
für hub:raum oder DB mindbox an der Konzern-
strategie der Deutschen Telekom beziehungswei-
se der Deutschen Bahn orientieren.
Hier liegt der Hauptunterschied zum
Nicht-Corporate-Inkubator PFE. Während PFE
einzig das Ziel verfolgt, die Start-
ups aufzubauen und finanziell
erfolgreich zu machen, stehen
für hub:raum und DB mindbox andere Aspekte im Vor-
dergrund. So sind die Inkubatoren Teil der Innovations-
strategie der Konzerne und sollen in diesen die Nutzung
neuer Technologien anregen. Spätere Partnerschaften sind
angestrebt und im besten Fall wird die Telekom oder die
Bahn Kunde des Start-ups aus dem Inkubator.
IHK-BLOG
{Im Netz findet Ihr den Blog unter ihk4startups.berlin
– und in Auszügen auch hier}
Incubators Talk für
Berliner Start-ups
FOTOS: MATTEO COGLIATI, ANNETTE KOROLL
JULIA
LAZARO
ist Start-up-Koordi-
natorin Finance der
IHK Berlin
julia.lazaro@
berlin.ihk.de