UNTERNEHMEN & MÄRKTE
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BERLINER WIRTSCHAFT 11/16
2001
2003
2014
2016
2011
2006
2009
Quelle: IHK, HWK
Grafik: Henriette Anders
110
144
139
87
82
133
80
120
140
Geschäftslage
FRÜHJAHR
37,5
57,8
4,8
gut
befriedigend
schlecht
32,5
7,3
60,1
HERBST
VERÄNDERUNG
Geschäftserwartung
Beschäftigungspläne
48,6
41,2
9,3
48,8
9,3
41,8
58,2
35,0
6,8
61,2
11,2
27,5
Investitionspläne
28,1
3,4
43,9
25,6
37,3
3,9
eher günstiger
eher gleichbleibend
eher ungünstiger
zunehmend
gleichbleibend
abnehmend
steigend
gleichbleibend
fallend
%
%
%
%
%
%
%
%
2,5
2,3
-4,9
0,0
0,6
0,2
4,4
-7,5
3,1
0,4
-6,6
-2,5
geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage
(neutral = 100)
100
jeweils im Frühjahr und Herbst des Jahres
Zufriedenheit, kein Jubel
Konjunkturumfrage von IHK und Handwerkskammer Berlin: Die Geschäfte haben weder
hinzugewonnen noch verloren – entsprechend moderat ist die Stimmung
»
Von Christian Nestler
I
n Berlin wachsen die Bäume zwar
hoch – aber nicht in den Him-
mel. Ein Bild, welches das kon-
junkturelle Klima im Herbst 2016
prägnant illustriert. Die Geschäfte der
hauptstädtischen Wirtschaft florieren,
und nur wenige Unternehmen fürchten,
dass sich dies in naher Zukunft ändern
könnte. Was man hört, ist Zufriedenheit,
Euphorie klingt jedoch anders. Denn die
Konjunktur hat ihre hohe Dynamikwäh-
rend des Sommers nur halten, aber nicht
weiter ausbauen können.
Dies zeigt der Geschäftsklimaindex.
Der Indikator, der die Einschätzungen der
befragten Unternehmen widergibt, be-
hält den Wert von 142 Punkten aus dem
Frühjahr bei. Die Geschäfte haben nicht
an Schwung hinzugewonnen – aber auch
nicht verloren. Daher kein Grund, sich zu
sorgen. Nur eine Erinnerung daran, dass
Beschleunigung, ganz gleich ob Fahrrad
oder Konjunktur gemeint sind, zusätzli-
cher Impulse bedarf. Und die haben in
vielen Branchen gefehlt.
Vielmehr entstand der Eindruck, dass
den internen BerlinerWachstumskräften
wie Zuwanderung und Unternehmens-
gründungen zunehmend externe Brems-
effekte entgegentreten. Erinnert sei hier
an den Brexit-Entscheid, die Auftrags-
rückgänge aus Fernost oder die im me-
dialen Hintergrund dümpelnde Wachs-
tumsschwäche in Europa. Nur folgerich-
tig, dass die exportorientierte Industrie
weit skeptischer gestimmt ist als es die
Binnenbranchen sind. Nur noch 28 Pro-
zent der Befragten geben an, dass die Ex-
porte in den vergangenen Monaten ge-
stiegen seien – der niedrigste Wert seit
vier Umfragen. ImFrühjahr hatte der An-
teil noch 45 Prozent betragen. Doch dürf-
ten schon die kommenden Monate wie-
der etwas Rückendwind bringen.
Die wachsende Stadt ist in aller Munde.
Und keine andere Branche belegt diese
Aussage so plakativwie die Bauindustrie.
KeinWunder, dass die Bauunternehmen
ihre Geschäfte mit übergroßer Mehrheit
als gut oder zufriedenstellend bezeich-
nen. Die Auftragseingänge steigen, die
Gewinnlage hat sich in vielen Unterneh-
men verbessert. Und für die kommen-
den Monate verheißen die Auspizien ei-
ne Fortsetzung, vielleicht sogar Verbesse-
rung der guten Baukonjunktur.
UMFRAGE
Geschäftsklimaindex der
Berliner Wirtschaft, IHK-HWK




