Berliner Wirtschaft 10/2016 - page 41

AUS- & WEITERBILDUNG
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BERLINERWIRTSCHAFT 10/16
Start-up-Training
fürGeflüchtete
Wirtschaftlich schnellwieder auf eigenenBeinen stehen–das
wollenvieleFlüchtlinge. DieLOK.a.MotionGmbHhilft ihnen,
Hürdenauf demWeg indieSelbständigkeit zuüberwinden
MichaelMashofer (r.), Initiator
desProjekts „STARTupCAMP“,
mit AjeebMorshed (M.) und
HassanMohammad
F
lüchtlingewollen arbeiten. In
beengten Verhältnissen un-
tergebracht, hat der Gedanke,
schnell für den ei-
genen Lebensunterhalt sor-
genzukönnen,hohePriorität.
DiesozialeUnternehmensbe-
ratung LOK sieht großes Po-
tenzial inderSelbständigkeit.
„Viele bringen bereits Erfah-
rungenmit der Selbständigkeit aus ih-
renHerkunftsländernmit, undwennwir
darauf aufbauen, sind das besteVoraus-
setzungen, damit sie auchhier Fuß fas-
während praxisnah die Sprache gelernt
wird. Anders als bei der Besetzung einer
Arbeitsstelle können sich die Geflüch-
tetenunabhängigvon formalenQualifi-
kationenund Sprachbarrieren auf dem
Arbeitsmarkt unter Beweis stellen. Ber-
lin biete hierfür den richtigenNährbo-
den, erklärt FadiMustapha, Herausgeber
des Deutsch-Arabischen Magazins „Al
Ard“ undKooperationspartner des Pro-
jekts. „InDeutschland gibt es eine gro-
ße arabischsprachige Community, also
durchaus auchBedarf an zugeschnitte-
nenDienstleistungen.“
DieProjektakteurebegleiten seit fast
20 JahrenMenschen auf ihremWeg in
die Selbständigkeit. Neben der Ermitt-
lung unternehmerischer Kompetenzen
undgründungsspezifischerBeratungsoll
mit dem durch die BerlinerWirtschaft
gefördertenProjekt aufdie individuellen
Bedürfnisse der neuen Zielgruppe ein-
gegangenwerden. „Es ist wichtig, dass
wir uns der Situation anpassenundun-
serAngebot um zielgruppenspezifische
Themen erweitern, da die Selbständig-
keit inanderenLändernofteinfacherund
schnellerverläuft “, sagtKiczka-Halit.
So reicht dasAngebot zukünftigvon
Konversationstrainings, mit demwirt-
schaftsrelevantesDeutschgelerntwerden
kann,überMentoringdurchBerlinerUn-
ternehmen, dieherzlicheingeladensind,
ihreExpertiseeinzubringen,unddieVor-
stellung lokalerMärktebishinzurBeglei-
tungbeiBehördengänge.Sprachbarrieren
will das Projektmit Angeboten inEng-
lischüberwinden. Arabisch sprechende
KollegenunterstützendieVerständigung.
Vonder Tatsache, dass eineVielzahl
derFlüchtlingevermutlichüberkeineEi-
genmittel verfügen, lassen sich die Ini-
tiatorennicht einschüchtern. „Wir sind
guter Dinge, dass gemeinsammit Ver-
antwortlichenausPolitikundWirtschaft
kreativeLösungengefundenwerden“, so
die Initiatorin.
‹BW
senkönnen“, soMariaKiczka-Halit, Ge-
schäftsführerinderLOK.a.MotionGmbH
und gemeinsammit Michael Masho-
fer Initiatorin des Projekts
„STARTupCAMP“.
Immerhin liegt die Selb-
ständigkeitsrate inSyrienbei
rund 35 Prozent, in vielen
afrikanischen Staaten zum
Teilweit über 60Prozent. In
Deutschland sind es nur etwa elf Pro-
zent. „STARTupCAMP“will diesePoten-
ziale nutzenund einen schnellerenEin-
stieg in denArbeitsmarkt ermöglichen,
FOTO: LOK.A.MOTIONGMBH
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