IHK AKTUELL & SERVICE
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BERLINER WIRTSCHAFT 04/17
CROSS INNOVATION FORUM
Lebst du smart oder wohnst du noch?
Die Umfragen sind eindeutig: Trotz der
Zunahme altersbedingter Erkrankun-
gen und eingeschränkter Mobilität wol-
len Ältere so lange wie möglich zu Hause
wohnen – auchmit Hilfe technischer Un-
terstützungssysteme. Doch obwohl dies
lange bekannt ist, existieren nur weni-
ge Modellwohnungen in Berlin, in denen
solche Smart-Home-Technologien be-
sichtigt werden können.
Ein größerer Praxistest fehlt bis-
lang, womöglich aber nicht mehr lan-
ge. Beim von der IHK und dem Clus-
ter Gesundheitswirtschaft HealthCapital
ausgerichteten Cross Innovation Forum
Smart Home waren sich die Beteiligten
aus Immobilien- und Gesundheitswirt-
schaft schnell einig, dass eine Erprobung
und damit perspektivisch die flächen-
deckende Versorgung nur durch ein Mo-
dellquartier möglich ist. Dabei seien fix
mit Smart-Home-Lösungen ausgestat-
tete Wohnungen gar nicht erforderlich,
da mobile Apps vermehrt den Vorzug vor
fest eingebauten Systemen erhalten. Viel-
mehr komme es auf eine technisch offe-
ne Grundausstattung an, die mit demBe-
darf der Bewohner wachsen könne.
Während es an technischen Lösun-
gen also nicht mangelt, ist die Akzeptanz
noch ausbaufähig. Dazu brauche es, so die
Teilnehmer, mit Blick auf die Alltagstaug-
lichkeit eine Einbindung vonAnwendern
bereits in der Entwicklungsphase. Auch
seien soziale Angebote imQuartier erfor-
derlich, um Sorgen vor einer technisier-
ten Umgebung und Datenmissbrauch ab-
zubauen und ein Nutzerfeedback einzu-
holen. Durch ergänzende Angebote zum
Einbruch- und Unfallschutz sowie zur
Nutzung durch Pflegedienste sei es auch
denkbar, weitere Partner einzubeziehen.
AmEnde biete Berlin aufgrund des hohen
Bedarfs an Wohnraum beste Vorausset-
zungen, um als Labor für diese Zukunfts-
lösungen zu fungieren. Die IHKwird sich
weiterhin dafür einsetzen.
‹ BEH
WEITERE INFORMATIONEN
Aktuelles zum Thema gibt es auf
der Website der IHK:
ihk-berlin.de/smart-homeINNOVATIONSFRÜHSTÜCK
Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand
Für viele Mittelständler ist der digita-
le Wandel kaum spürbar: Das Geschäft
läuft seit Jahren prima, warum also etwas
ändern? Ganz einfach, weil die digitale
Transformation in vollem Gange ist und
auch vor etablierten Geschäftsmodellen
nicht halt macht. Der Gedanke, dass nur
andere Unternehmen reagieren müs-
sen, gehört akutell zu den gefährlichsten
Missverständnissen. Die Wirtschaft wird
grundlegend umgebaut, und es ist Zeit,
auf den Zug aufzuspringen.
Bas Timmer, Neue Signale GmbH,
und MattWichmann,
muv.ac, machen die
digitale Transformation im IHK-Innova-
tionsfrühstück am 10. Mai anfassbar. Sie
zeigen am praktischen Beispiel, mit wel-
chen Schritten Unternehmer starten kön-
nen, um den Prozess der Digitalisierung
in ihrem Unternehmen anzustoßen. Un-
ter Umständen wird dem einen oder an-
deren dabei klar werden, warum es ei-
ne gute Idee sein kann, sein eigenes Ge-
schäftsmodell zu zerstören – bevor es ein
anderer macht.
‹ SCHG
Auch ein entsprechendes Siegel ist in
Planung, das der Gesinnung der „Ehr-
baren Berliner Kaufleute“ Ausdruck
verleihen soll.
Acht Leitsätze für
ehrbare Kaufleute
1.
Wort halten
2.
Weltoffene und freiheitliche
Orientierung
3.
Toleranz gegenüber der Vielfalt von
Menschen
4.
Faires Handeln gegenüber Kunden,
Geschäftspartnern und Mitarbeitern
5.
Langfristiges und nachhaltiges unter-
nehmerisches Wirken
6.
Vorbild beim Umgang mit Wirtschaft,
Umwelt und Gesellschaft
7.
Einsatz für den Standort Berlin
8.
Regeln der sozialen Marktwirtschaft
gelten auch im internationalen
Geschäft
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder
INFO
WEITERE INFORMATIONEN
Details zur Veranstaltung gibt es
auf der Website der IHK: www.ihk-
berlin.de/innovationsfruehstueck




