BERLINER WIRTSCHAFT 05/17
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AUS- & WEITERBILDUNG
Das Modell der dualen Berufsausbildung
wird imAuslandmit wohlwollender Neu-
gier betrachtet, und immer öfter kommen
Experten nach Deutschland, um sich er-
klären zu lassen, wie das System funkti-
oniert. Kerstin Josupeit, Bildungsexper-
tin der IHK Berlin und Projektleiterin der
Verbundberatung Berlin, referiert bei die-
sen Treffen, wie die duale Berufsausbil-
dung organisiert ist und welche Vorteile
das System für Azubis und vor allem auch
für die kleinen undmittelständischen Be-
triebe mit sich bringt.
Nun besuchte eine türkische Delega-
tion aus Istanbul die IHK Berlin, um sich
zur dualenAusbildung schlau zumachen.
Der Verein „Arbeit und Bildung“, vertre-
ten durch Stefan Nowack, hatte den Kon-
takt zur IHK Berlin hergestellt.
„Arbeit und Bildung“ ist strategischer
Partner eines Projektbüros, das in der
Türkei eine große Anzahl europäischer
Projekte im Sektor berufliche Bildung in
Kooperation mit den türkischen Minis-
terien für Wirtschaft und Bildung orga-
nisiert.
DUALE AUSBILDUNG
Deutsches Azubi-System
ist erfolgreiches Exportgut
Die Gruppe, zu denen Lehrer aus berufs-
bildenden Schulen und Hochschullehrer
der Gelisim-Universität gehörten, kamen
im Ludwig Erhard Haus zusammen. Um
sich ein umfassendes Bild zu den Unter-
schieden der Ausbildungssysteme in der
Türkei und in Deutschland zu machen,
besuchten sie auch die Handwerkskam-
mer, Innungen und eine Berufsschule.
Mit den Informationsveranstaltun-
gen zur dualen Ausbildung leistet die
Abteilung „Bildung und Beruf“ einen
wichtigen Beitrag zum Berufsbildungs-
export. Informationen zur Verbund-
ausbildung: www.verbundberatung-
berlin.de/kontakt‹ BRAN
Köstliche Düfte zogen durch die IHK
Berlin: Vier Auszubildende im Beruf
Koch traten bei der Auslobung des
Rudolf Achenbach Preises gegenein-
ander an und stellten ihre Fähigkeiten
in Sachen kulinarische Hochgenüs-
se unter Beweis. Zum sechsten Mal
in Folge wurde die regionale Vorent-
scheidung des seit 1975 ausgetragenen
Bundesjugendwettbewerbes für jun-
ge Köchinnen und Köche getroffen.
Tatort: die Küche der IHK. Hier
kreierten sie Menüs, zeigten ihr hand-
werkliches Können mit scharfen
Messern und den kreativen Umgang
mit Lebensmitteln. Jeder Arbeits-
schritt musste den strengen Blicken
der Fachjury, gestellt vomLandesver-
band Berlin-Brandenburg, standhal-
ten, auch Nervenstärke war bei den
Jungköchen gefragt. Die Aufregung
lohnte sich jedoch für alle Finalisten,
auch wenn es nicht für das Sieger-
treppchen reichte.
Der Rudolf Achenbach Preis gilt
als gute Vorbereitung auf die prak-
tische Abschlussprüfung, denn die
Auszubildenden arbeiten unter rea-
len Bedingungen. Mit seinem hohen
Niveau trägt der Wettbewerb zum
besseren Image der Hotellerie und
Gastronomie in Berlin als auch zur
Sicherung der hauptstadtgerechten
Qualität bei.
‹ TRU
RUDOLF ACHENBACH PREIS
„Tatort“: Küche
der IHK Berlin
IHK-Bildungsexpertin Kerstin Josupeit referiert vor einer türkischen Delegation
FOTOS: RICA KOLBE, CHRISTINA BRANDENBURG/IHK BERLIN
Angerichtet für den Rudolf Achenbach Preis
22.000
Auszubildende
sind in Berlin in der dualen
Ausbildung in IHK-Berufen. Bei den zentralen
IHK-Prüfungen werden alle Auszubildenden
in fast allen Berufen bundesweit mit den
gleichen Aufgaben geprüft.