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UNTERNEHMEN & MÄRKTE

Die Vertikal-Experten

Von Dänemark bis Ägypten: Das Berliner Traditionsunternehmen Steffens & Nölle errichtet

Funktürme und Sendemasten, die bis zu 360 Meter hoch sein können

»

Von Silke Böttcher

M

it schwindelnden Höhen

haben die Mitarbeiter von

Turmbau Steffens & Nölle

keine Probleme. Im Ge-

genteil. Schließlich baut das Unterneh-

men Masten und Türme, die bis zu 360

Meter hoch sein können. Dazu gehören

Aussichts-, Werbetürme und Antennen-

träger. Zu denwichtigsten Kunden zählen

öffentlich-rechtliche Rundfunkanbieter.

Der Bau von Masten und Türmen ist

ein kompliziertes Verfahren. Denn viele

von ihnen haben einen geringen Durch-

messer. Steffens & Nölle baut zum Teil

mit eigenen Montagekränen, die den

wachsenden Mast „hochklettern“. Somit

sind die Turmbauer unabhängig vonmo-

bilen Autokränen.

„Bauingenieure und Monteure müs-

sen Höhentauglichkeitsuntersuchun-

gen absolvieren und dürfen nicht unter

Schwindel leiden“, erklärt Geschäftsfüh-

rer Steffen Traue, der selbst regelmä-

ßig auf die Bauten steigt. Der gelernte

Bauingenieur ist seit 1999 im Betrieb, zu-

nächst war er im Bereich Konstruktion

tätig.Wer Türme baut, muss sich auchmit

Steigschutz auskennen. Die Ausrüstung

schützt die Mitarbeiter, die oft auf sehr

schmalen Untergründen stehen müssen.

Wer abrutscht, den hält ein dickes Seil.

Die höchstenBauwerkevonSteffens&

Nölle sind zwei 360 Meter hohe abge-

spannte Stahlgittermaste in Donebach

in Baden-Württemberg. Auf der ganzen

Welt baut das Unternehmen: Türme und

Masten von Steffens & Nölle finden sich

von Dänemark bis Ägypten.

Etwa ein Jahr dauert es, bis ein

Großprojekt, wie etwa der 191 Meter hohe

Funkmast in Leipzig oder der 250 Meter

hohe Sendemast in Hamburg-Rahlstedt

beendet ist. Meist beginnt die Planungs-

und Entwicklungsphase im Winter. So-

Türme sind eben mehr als nur funktio-

nal. AuchAussichtstürme gehören inAus-

nahmefällen zum Portfolio des Unter-

nehmens. Einer steht in Pottenstein bei

Bayreuth. „Pottensteiner Himmelslei-

ter“ wird der Turm mit einer spiralför-

mig verlaufenden Treppe genannt. Das 37

Meter hohe Bauwerkmit Aussichtskanzel

ist gleichzeitig auch ein Funkturm – und

inwischenWahrzeichen der Stadt.

Ursprünglich baute das Unterneh-

men, gegründet 1893, Brücken und Fa-

bald der Frost verschwunden ist, kann

der Bau anfangen.

Die Konstruktionen müssen sehr wi-

derstandsfähig sein, denn sie sindWind-

böen, Hitze und Frost ungeschützt ausge-

setzt. „Eis zum Beispiel“, so Traue, „ver-

größert die Windfläche - die Struktur

muss entsprechend dimensioniert wer-

den.“ KeinWunder, dass die Kosten eines

Turms schnell einen siebenstelligen Be-

reich erreichen. Kunden haben auch De-

sign-Wünsche – einige der Masten und

Eine Konstruktion der

Turmbauer Steffens &

Nölle: Die „Himmels-

leiter“ im bayrischen

Pottenstein