BERLINER WIRTSCHAFT 11/16
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TITELTHEMA
weitere Services bieten, etwa die näch-
ste Fahrradwerkstatt und Öffnungszeiten
von Lebensmittelläden anzeigen oder ei-
nen Termin beim Arzt buchen.
„Der Schlüssel zu einer nachhaltigen
Mobilität liegt darin, Autofahrer auf emis-
sionsarme, grüne Alternativen umzuge-
wöhnen“, sagt Cuno. Und dafür brauche
es hervorragende Informationen in Echt-
zeit. Fazit des Projekts: Über abwechs-
lungsreiche, individuelle und herausfor-
dernde Wettkämpfe lassen sich Nutzer
dazu motivieren, auf das Fahrrad umzu-
steigen. Zwar ging das Projekt im Sep-
tember zu Ende, die Hintergrundsys-
teme stehen den Partnerunternehmen
aber weiterhin zur Verfügung.
Denn Streetlife wurde nicht nur vom
Fraunhofer-Institut, sondern in Zusam-
menarbeit zahlreicher Verkehrsunter-
nehmen realisiert. Für die Industrie- und
Handelskammer gestaltete Dr. Lutz Ka-
den, Branchenkoordinator Verkehr, die
Umsetzung der Anforderungen im Pro-
jektbeirat mit. Kaden organisiert auch re-
gelmäßig Diskussionsrundenwie den Tag
der Verkehrswirtschaft, bei denen Berli-
ner Unternehmer und Wissenschaft-
ler sich zu aktuellen Forschungstrends
austauschen. „Damit bietet die IHK ge-
meinsam mit dem Berliner Verkehrsclu-
ster eine Plattform für die Entwickler in-
novativer Verkehrskonzepte, denn wenn
es um den Verkehr der Zukunft geht, ist
Berlin
the place to be
“, erklärt Kaden.
„Das Smartphone ist der digitale
Zündschlüssel zur intelligenten Mobilität,
denn hier laufen alle multimodalen In-
formationen zusammen“, findet Dr. Ul-
rich Nußbaum, Präsidiumsvorsitzender
des Deutschen Verkehrsforums in Ber-
lin. Denn mit dem Handy könnten Nut-
zer navigieren, einen Parkplatz suchen
und bezahlen, Mietwagen oder Mietrad
reservieren, Fahrscheine kaufen und sich
die Fahrpläne abrufen. Mittlerweile gebe
es so gute Apps, dass man von Haustür
zu Haustür seine komplette Reiserou-
te mit der Verknüpfung von Bahn, Flug-
zeug und Öffentlichen Verkehrsmitteln
inklusive der benötigten Tickets heraus-
suchen und buchen könne.
Doch durch das Smartphone und die
neuen Angebote wie Carsharing oder
Mitfahrdienste ergeben sich noch ganz
neue Möglichkeiten der Mobilität. Ins-
besondere in Ballungsräumen werde die
private Pkw-Nutzung in den kommen-
den Jahren zurückgehen, prognostiziert
Nußbaum. Dazu ist jedoch ein gut ausge-
bautes ÖPNV-System mit ergänzenden
privaten Mobilitätsangeboten nötig. „Be-
reits heute werden alle Verkehrsbewe-
gungen von Datenströmen begleitet – die
Informationen werden nur noch nicht
alle genutzt, umMobilität effizienter zu »
Streetlife
Zusammen mit den Projektpart-
nern Christine Schwarz (Verkehr Mobilität
Zukunft Berlin Betreibergesellschaft, l.) und
Stefan Schaffer (Deutsches Forschungszen-
trum für Künstliche Intelligenz Projektbüro
Berlin) ermittelt Silke Cuno datengestützt
optimale Radrouten
Fraunhofer Fokus
Silke Cuno, Projektleiterin
FOTO: BERLIN PARTNER/FRANK BEHRENDT
SILKE CUNO
Projektleiterin beim Fraunhofer-Institut
für Offene Kommunikationssysteme
Der Schlüssel zur nachhaltigen Mobilität liegt darin,
Autofahrer auf grüne Alternativen umzugewöhnen.