EDITORIAL
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BERLINER WIRTSCHAFT 03/17
Ein weiteres Mal ist die Stimmung der Unternehmen in Berlin
und Brandenburg auf Rekordhoch – allen sich abzeichnenden
Verwerfungen im Welthandelssystem zum Trotz
B
rexit-Sorgen? Trump-Skep-
sis? Drohende Welthandels-
nöte? Nicht, oder zumin-
dest noch nicht in Berlin und
Brandenburg – so sagt es uns unser tra-
ditioneller Konjunkturreport zum Jahres-
beginn (Seite 52). Zumvierten Mal in Fol-
ge ist die Stimmung der Unternehmen in
Berlin und Brandenburg auf einem Re-
kordhoch, und in neun von zehn Unter-
nehmen laufen die Geschäfte gut. Zudem
sind die Erwartungen weiter positiv. An-
gesichts wieder steigender Energieprei-
se und der sich abzeichnenden Verwer-
fungen im Welthandelssystem sind dies
überraschend gute Nachrichten. Sie zei-
gen, dass die Unternehmen auf ihre Kon-
kurrenzfähigkeit und die Stärken der Re-
gion vertrauen – zu denen die Attrakti-
vität des Berliner Ballungsraums für
qualifizierte Fachkräfte ebenso zählt wie
die dynamische Kaufkraftentwicklung.
Dennoch blicken wir auf ein Jahr
voller Ungewissheiten: Denn wie sich –
vor allem für Berliner Unternehmen –
der Zugang zum bedeutenden US-Markt
entwickelnwird, scheint unberechenbar.
Und ob der nahende Brexit sich in unse-
Verhalten optimistisch
EDITORIAL
03/2017
rer Region eher negativ oder positiv aus-
wirkt, ist kaum vorauszusehen.
Eine der wenigen Branchen, bei de-
nen sich die konjunkturelle Lage einge-
trübt hat, ist der Handel. Die demogra-
fische Entwicklung und steigende Mie-
ten, die eine zunehmende Verdrängung
des Einzelhandels aus Spitzenlagen be-
wirken, sind Gründe, wie natürlich auch
die zunehmende Konkurrenz aus dem
E-Commerce. Unsere Titelgeschichte
beleuchtet dieses Thema ausführlich am
Beispiel des Lebensmittelhandels, des-
sen Kräfteverhältnis sich durch Innova-
tionen und vor allem neue Player merk-
lich verschieben wird.
Neben der spannenden Lektüre un-
serer März-Ausgabe mit vielen weite-
ren interessanten Themen wünsche ich
Ihnen einen schönen Frühlingsanfang.
Bleiben Sie zuversichtlich!
Ihr
JAN EDER
ist seit 2003 Hauptgeschäfts-
führer der IHK Berlin. Bereits seit
1992 ist der Jurist und Politologe
bei der IHK tätig
FOTO: IHK BERLIN / OLIVER LANG