NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE
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BERLINER WIRTSCHAFT 02/17
Anfang Februar startet in Berlin F-LANE,
der europaweit erste Accelerator mit dem
Schwerpunkt auf Start-ups von oder für
Frauen im Tech-Sektor. Der Accelera-
tor soll dazu beitragen, die Anzahl von
Frauen im High-Tech-Bereich zu erhö-
hen und gleichzeitig die technologische
Entwicklung zu nutzen, um die Situati-
on von Mädchen und Frauen insgesamt
zu verbessern.
F-LANE suchte dabei in Kooperati-
on mit dem Impact Hub Berlin und der
Social Entrepreneurship Akademie welt-
weit nach Start-ups mit einem Fokus auf
Frauen, die ein soziales Problem unter-
nehmerisch lösen und die das Potenzi-
al haben, eine breite Wirkung zu erzie-
len. Aus über 150 innovativen Bewerbun-
genwählten dieAdvisory-Board-Member
fünf Tech-Start-ups aus, darunter Digi-
Sitter aus Deutschland, die eine App zur
besseren Organisation von Kinderbetreu-
Tech-Sektor:Mehr Frauengewünscht
ACCELERATOR
Frauen – wenig Präsenz im Tech-Sektor
Wo Wedding an Mitte grenzt, ist der
Bezirk für Start-ups und Kreative
besonders interessant. So befin-
det sich in der Brunnenstraße der
Coworking-Space Unicorn.Berlin und
in der Gustav-Meyer-Allee der Tech-
nologie-Park Humboldthain. Jetzt
entsteht in der Scheringstraße 1 ein
neues Bürogebäude mit 9.000 Qua-
dratmetern Fläche, genannt „Grow“.
Nach Angaben von Projektentwick-
ler Townscape One soll der Bau bis
Herbst 2018 fertig sein.
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Weddingwächst
Laut des Venture-Pulse-Reports
Q4
’
16 von KPMG sind die Risikoka-
pitalfinanzierungen 2016 weltweit
um 24 Prozent zurückgegangen.
Das Volumen des Venture Capitals
ist von 141 Mrd. (2015) auf 127 Mrd.
Dollar gesunken. Deutschland ver-
zeichnet mit 15 Prozent einen niedri-
geren Rückgang an Deals (345). Das
VC-Volumen sank jedoch von 3,6
Mrd. auf 1,9 Mrd. Dollar. Europaweit
liegt Berlin volumenmäßig auf Platz
drei nach London und Paris.
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WenigerVC
FOTOS: IMPACT HUB, GETTY IMAGES/SPREEPHOTO
„Wissenschaft befördert Wirtschaft“ ist
der Titel der Gründungsumfrage 2016, die
im Umfeld von neun Hochschulen in der
Metropolregion Berlin die Aktivitäten von
Hochschulgründern genauer untersucht
hat. Sie zeigt eindrücklich, welche ge-
winnbringenden Effekte die hochschuli-
sche Gründungsförderung für die Berliner
Wirtschaft und den Arbeitsmarkt hat.
Die erfassten Unternehmen haben
rund 22.000 Mitarbeiter beschäftigt und
einen Umsatz von knapp drei Mrd. Eu-
ro Umsatz erzielt. Die staatliche Grund-
finanzierung der Berliner Hochschulen
liegt im Vergleich dazu bei rund 1,7 Mrd.
Euro pro Jahr, die sich damit als gut in-
vestiertes Geld erwiesen haben. 43 Pro-
zent der Hochschulgründer verorten sich
in der digitalen Wirtschaft, passend zur
WertschöpfungdurchHochschulen
GRÜNDUNGSUMFRAGE
ung und Beruf entwickelt haben. Erste
Unternehmen und das Familienministe-
rium haben bereits Interesse bekundet.
Während des sechswöchigen Accele-
rator-Programms erhalten die Start-ups
neben einer kleinen Finanzierung inten-
sives Coaching durch persönliche Mento-
ren und externe Berater.
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WEITERE INFORMATIONEN
Die ganzen Zahlen zur Umfrage unter:
www.tu-berlin.de/?122886Digitalisierungsstrategie des Landes, und
für fast zwei Drittel der Hochschul-Start-
ups spielen Industrieunternehmen eine
wichtige Rolle als Auftraggeber, Projekt-
partner oder Zulieferer. Zwei von drei der
befragten Unternehmen haben bereits
die Gewinnzone erreicht und 84 Prozent
sind fest in der Region verwurzelt.
Umdieses Potenzial der Hochschulen
weiter auszuschöpfen, wird sich die IHK
auch in Zukunft für die Förderung von
Entrepreneurship an den Berliner Hoch-
schulen sowie die nachhaltige Sicherung
der Gründerservices einsetzen.
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