BERLINER WIRTSCHAFT 02/17
28
IHK AKTUELL & SERVICE
Die Stadt kann nur wachsen,
wenn dieWirtschaft wächst
Vollversammlung der IHK Berlin verabschiedet Arbeitsprogramm und Wirtschaftsplan 2017 – und
möchte dem neuen Senat wirtschaftspolitisch ganz genau auf die Finger schauen
»
Von Tim Brandt
T
raditionell am zweiten Frei-
tag im Januar hat die Vollver-
sammlung (VV) der IHK Berlin
getagt. Wie in der ersten Sit-
zung des Jahres üblich, wurden vor allem
die inhaltlichenThemen für das neue Jahr
sowie die Finanzen der IHK für 2017 dis-
kutiert.Weitere Schwerpunktewaren die
Ende 2016 abgeschlossene Umstrukturie-
rung der Berliner IHK, die bevorstehende
Wahl der IHK-Vollversammlung, die Ar-
beit des neuen Senats und diewirtschaft-
liche Entwicklung 2016 in Berlin.
Auf diese ging die IHK-Präsiden-
tin Dr. Beatrice Kramm in ihrer Eröff-
nungsrede ein. Kein Wunder, sorgt die
nachhaltige Entwicklung doch gleich
für gute Laune: Wachstum, neue Jobs,
Gründerboom! 2016 war ein besonders
erfolgreiches Jahr für die Berliner Wirt-
schaft. Die Unternehmen haben die gu-
te Entwicklung der vergangenen Jahre
fortgeschrieben und neue Spitzenwerte
bei Wachstum, Beschäftigung und Aus-
bildungsplätzen erzielt. Für den Arbeits-
markt war das Jahr eines der erfolgreichs-
ten seit demMauerfall. Die Arbeitslosen-
quote der Hauptstadt ist erstmals seit 25
Jahren einstellig. Im Vergleich zum Vor-
jahr sind rund 50.000 neue Jobs entstan-
den. Der Berliner Jobmotor dreht sich in-
zwischen doppelt so schnell wie der des
Bundes. Trotz – oder geradewegen – die-
ser Vorzeichen setzt sich die IHK Berlin
für eine nachhaltige Arbeitsmarkt- und
Bildungspolitik ein, die den Fachkräfte-
bedarf der Berliner Wirtschaft heute und
in Zukunft deckt. So beschloss die Voll-
versammlung in ihrer Sitzung einstimmig
das Arbeitsprogramm, welches für ein
Jahr Gültigkeit hat, sofern die neue Voll-
versammlung, die im Mai gewählt wird,
keine Änderung vornehmen sollte. Diese
wird am 12. Juli 2017 das erste Mal tagen.
„Bis dahin ist noch einiges zu tun!“ So
warb die Präsidentin für das Programm
„Wahl aus 280.000 guten Gründen“.
Die Berliner IHK besteht aus mehr als
280.000 Mitgliedsunternehmen, und je-
des dieser Unternehmen hat Bedürfnisse,
um amStandort Berlin erfolgreich zu sein
– und damit einen guten Grund, sich in
der IHK zu engagieren. Kramm bat daher
die VV-Mitglieder, aktiv für das IHK-Pro-
gramm zuwerben, und andere Mitglieds-
unternehmen zu animieren, an der Wahl
teilzunehmen oder sich als VV-Kandidat
aufstellen zu lassen. Mit der neuen Mög-
lichkeit, bequemonline seine Stimme ab-
geben zu können, erhofft sich die IHK ei-
ne bessere Wahlbeteiligung.
Auch die Abgeordnetenhauswahl und
der neue rot-rot-grüne Senat waren The-
ma: Diesem möchte die IHK „genau auf
die Finger schauen“, so Beatrice Kramm,
die in diesemZusammenhang die Bedeu-
tung derWirtschaft, für die imKoalitions-
vertrag keine Leitidee entwickelt wurde,
betonte: „Die Stadt kann nur wachsen,
wenn die Wirtschaft wächst! Wir er-
warten eine verlässliche Wirtschaftspo-
litik, die klaren strategischen Leitlinien
folgt. Und es müssen die Zukunftsfragen
Einstimmig beschloss die Vollversammlung der IHK Berlin das Arbeitsprogramm für das neue Jahr
FOTOS: MICHAEL BRUNNER