BERLINER WIRTSCHAFT 05/17
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MEINUNG & MACHER
G
emeinsamkeiten zwischen
Hamburg und Berlin sowie
ein Plädoyer für die Zusam-
menarbeit in einem fried-
lichen Europa standen im Mittelpunkt
des Frühstücksbesuchs von Hamburgs
Bürgermeister Olaf Scholz Ende März
im Ludwig Erhard Haus. Eine kurzfris-
tig anberaumte Bundesratssitzung hatte
den Fahrplan derVeranstaltung etwas aus
demTakt gebracht, sodass sich IHK-Prä-
sidentin Dr. Beatrice Kramm bei der Be-
grüßung sehr kurz fasste und Scholz
’
rausforderungen in Europa übersprin-
gen werde, um mehr Zeit für Fragen und
Diskussion zu haben. Klar sei ohnehin je-
dem, dass sich nach dem Verschwinden
des EisernenVorhangs in Deutschland ei-
ne Wirtschaftskraft entwickelt habe, die
ohne Europa so nicht möglich gewesen
wäre. DieWelt werde Mitte des Jahrhun-
derts etwa zehnMilliardenMenschen ha-
ben, und „wennwir das meisternwollen,
dann schaffen wir es nur als Europa“, er-
klärte Scholz. „Als Land in der Mitte Eu-
ropas sollten wir mit den europäischen
Nachbarn eng zusammenarbeiten. Nicht
mit den populistischen Kräften mitzie-
hen, sondern auch mal Kompromisse
eingehen“, sagte er.
In der Diskussion mit IHK-Haupt-
geschäftsführer Jan Eder ging es u. a.
um die Unterbringung von Flüchtlingen,
wo Berlin vielleicht von Hamburg hät-
te lernen können; weitere Themen wa-
ren die Jugendberufsagentur und die ein-
oder zweistufige Verwaltung. Auchwenn
Hamburg nicht ähnliche „Flächen-Pro-
bleme“ bekommen wird, wie sie sich in
Berlin andeuten, plädierte Scholz für ei-
Besuch aus der Hansestadt im Ludwig Erhard Haus: Der Erste
Bürgermeister, Olaf Scholz, sprach über beide Städte und fand
sogar tröstende Worte in Sachen BER
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Von Christine Nadler
Wirtschaftsraum
Berlin-Hamburg
WIRTSCHAFTSPOLITISCHES FRÜHSTÜCK
Auch wenn Hamburgs Erster Bürgermeister, Olaf Scholz, wenig Zeit hatte, brachte er die wichtigen Themen zur Sprache – so ernsthaft wie humorvoll
FOTO: CHRISTIAN KRUPPA
politische Karriere nur kurz skizzierte:
Bevor er vor sechs Jahren Erster Bürger-
meister der Freien und Hansestadt Ham-
burg wurde, war er von 2007 bis 2009
Bundesminister für Arbeit und Sozia-
les gewesen. Seit 2009 ist der Jurist und
Rechtsanwalt Landesvorsitzender der
SPDHamburg und Stellvertretender Bun-
desvorsitzender.
Scholz betonte die freundschaftli-
che Zusammenarbeit zwischen Berlin
und Hamburg und erklärte, dass er seine
vorbereitete Rede zu den aktuellen He-