BERLINER WIRTSCHAFT 04/17
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AUS- & WEITERBILDUNG
FOTO: AMIN AKHTAR
R
alf Zacherl liebt das Essen
und das Leben und hatte das
Glück, seine Leidenschaft
zum Beruf machen zu kön-
nen. Dabei waren seine Eltern zunächst
wenig begeistert darüber, dass er in ihre
Fußstapfen tretenwollte, denn das Leben
in der Gastronomie ist anstrengend und
fordernd. Dennoch wurde er Koch.
Er mag es, kreativ zu sein und spon-
tan zu improvisieren. Diese Fähigkeiten
machten ihn auch als Fernsehkoch zum
Küchenstar. Auswenigen Zutaten zaubert
er vor großem Publikum die köstlichsten
Gerichte.
1997 erhielt er einen Stern, 2001 wur-
de er Bester Newcomer und Aufsteiger
des Jahres und 2002 dann zum Berliner
Mario Kotaska betriebenen Restaurant in
Berlin seit Januar aus.
Achim Klapproth, 46 Jahre alt, konn-
te sein Glück kaum fassen, als sich aus
einem zwanglosen Gespräch am Rand
einer Veranstaltung das Angebot ergab,
bei Zacherl die Ausbildung als Koch zu
beginnen. „Die Chemie hat sofort zwi-
schen uns gestimmt und ich bin über-
glücklich, hier beim Schmidt Z&Ko mei-
ne Ausbildung machen zu können“, er-
zählt Klapproth. Und Zacherl ergänzt: „Es
war tatsächlich zuerst nicht geplant, die-
sen konkretenAusbildungsplatz anzubie-
ten. Aber ich hatte schon lange im Hin-
terkopf, dass ich auch ausbildenmöchte.“
Und er fügt grinsend hinzu: „Manchmal
muss man einfachmachen und nicht lang
schnacken.“
Die Qualität der Ausbildung kann der
renommierte Koch in seinemBetrieb ga-
rantieren und er kann weitergeben, was
er selbst einmal von seinen Ausbildern
gelernt hat. Und den Zacherl-Stil wird
vielleicht in naher Zukunft auch einAzu-
bi aus dem Service-Bereich lernen dür-
fen. „Wir sind dafür offen und im Ge-
sprächmit der IHK-Ausbildungsberaterin
Zaneta Mathews“, betont der renommier-
te Koch.
Der bekannte Berliner Koch Ralf Zacherl möchte die Leidenschaft
fürs Kochen und Kreieren nicht nur selbst erleben, sondern auch
weitergeben. Deswegen bildet er jetzt aus
»
Von Christina Brandenburg
Manchmal muss
man einfach machen
Haben IHK-Ausbildungsberaterin Zaneta Mathews in ihre Mitte genommen: Meisterkoch Ralf Zacherl (r.) und sein Azubi Achim Klapproth
Meisterkoch gekürt. Zu seinem Erfolg
verhelfen ihm sein Naturell und sein Ta-
lent, aber er sagt auch: „Die Ausbildung
zumKochwar einwichtiger Meilenstein.“
Von der Norm abweichen kann nur auf
gekonnte Weise, wer das Einmaleins der
Küche von A bis Z beherrscht.
In seiner Zeit als Azubi lernte er die
Verarbeitung von Lebensmitteln sowie
traditionelle Gar- und Schmortechniken
kennen und beherrschen. Er hatte dabei
das Glück, auf Köche zu treffen, die ihm
Lehrer und Inspirationwaren, ihmKniffe
zeigten und damit die Liebe zumKochen
und Ausprobieren förderten.
Vorbild und Mutmacher für ein
Handwerkmit Kniffmöchte auch er sein.
Deshalb bildet Ralf Zacherl in seinemmit




