Berliner Wirtschaft 6/2017

39 / 68

AUS- & WEITERBILDUNG 39 BERLINER WIRTSCHAFT 06/17
Digital gelingt am besten dual – das war
die zentrale Botschaft der Partner der
diesjährigen Sitzung der Sonderkom-
mission „Ausbildungsplatzsituation und
Fachkräftebedarf“ beim Regierenden
Bürgermeister. Die Digitalisierung stellt
für alle Betriebe und Branchen eine große
Herausforderung dar. Produkte und Pro-
zesse werden optimiert und digitalisiert.
Dabei vermitteln die Betriebe ihren Be-
schäftigten und Auszubildenden erfor-
derliche digitale Kompetenzen. Unter-
stützt werden sie im Rahmen der dualen
Partnerschaft durch die Berufsschulen.
Übergreifend ausbilden
Diese praxisnahe und theoriegestützte
Kompetenzvermittlung ist ein herausra-
gender Vorteil der dualen Aus- und Wei-
terbildung. Um diesen Vorteil weiter zu
stärken und in allen Betrieben und Bran-
chen zu verankern, bedarf es gezielter
Unterstützung und Förderung durch das
Land Berlin, die Regionaldirektion Ber-
lin-Brandenburg sowie die BerlinerWirt-
schafts- und Sozialpartner.
Die Sonderkommission empfiehlt,
die digitale Bildung entlang der gesamten
Bildungskette in den Mittelpunkt zu stel-
DIGITALISIERUNG
Online von Anfang an
len. Damit greifen die Partner die digita-
le Agenda für eine digitale Hauptstadt des
Regierenden Bürgermeisters von Berlin
auf und formulieren Handlungsschwer-
punkte, um die Chancen der Digitalisie-
rung für die Aus- und Weiterbildung zu
nutzen. Der Regierende Bürgermeister,
Michael Müller, betonte, dass die Digi-
talisierung in alle Lebensbereiche greife.
„Digitale Kompetenz ist deshalb auch ein
wesentlicher Schlüssel zumAusbildungs-
und Berufserfolg.“
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der
IHK Berlin, forderte eine übergeordne-
te Technikstrategie für die beruflichen
Schulen mit dem Ziel, Berufsschulen zu
Innovationsträgern der Digitalisierung in
der dualenAusbildung zumachen.Wich-
tig sei, dass die dualen Partner für das je-
weilige Berufsfeld die aktuellen digita-
len Handlungskompetenzen zusammen
erarbeiten. „Gemeinsame Fortbildun-
gen von Ausbildungspersonal und Be-
rufsschullehrkräften sowie die Stärkung
der Lernortkooperationen sind ein guter
Weg, gemeinsam digitale Kompetenzen
auszubauen“, so Jan Eder. Weitere Infor-
mationen dazu unter
digitalisierung-berufsbildung ‹ TRO
Das nächste Ausbildungsjahr 2017
startet schon bald, und der richtige
Auszubildende für Ihren Betrieb ist
bereits gefunden? Glückwunsch! Nun
folgen die nächsten Herausforderun-
gen, und es stellt sich die Frage, wie
Unternehmen die Formalitätenmög-
lichst unbürokratisch und rasch erle-
digen können. Sie müssen sich unter
anderem um die Verträge kümmern,
Urlaubszeiten und Prüfungstermine
im Blick behalten.
Um diese Prozesse zu vereinfa-
chen, bietet die IHK Berlin allen Mit-
gliedsunternehmen die Möglichkeit,
Ausbildungsverträge bequem online
zu erfassen. Die Vorteile liegen auf
der Hand: Unternehmen haben eine
Übersicht aller eingetragenen Aus-
bildungsverhältnisse und aller Aus-
bildungsberufe sowie Ausbilder ih-
res Betriebs. Außerdem gewinnen sie
einen schnellen Überblick über die
Prüfungstermine und Ergebnisstatis-
tiken ihrer Auszubildenden. Die Ver-
träge werden automatisch abgespei-
chert, optional mit Anlagenblätter zu
Wahlqualifikationen.
Die digitale Vertragserfassung
gestaltet sich userfreundlich und hat
Anspruch auf Vollständigkeit: Anwen-
der werden Schritt für Schritt durch
die einzelnen Vertragspunkte, wie
Probezeit, Vergütung oder Urlaub,
geführt.
Einen großen weiteren Vorteil
bieten die digital erfassten Verträ-
ge: Unternehmen sparen Kosten. Ge-
genüber den von Hand ausgefüllten
Verträgen ist die Registrierung eines
Online-Ausbildungsvertrages gut 20
Prozent günstiger. ‹ SHR
IHK-ANGEBOT
Azubi-Verträge
digital erfassen
Arbeitswelt im Wandel: Kompetenz am Rechner ist der Schlüssel für den Ausbildungserfolg
WEITERE INFORMATIONEN
Der Zugang zum Online-Aus-
bildungsvertrag: www.ihk-
FOTO: GETTY IMAGES/CULTURA