Dr. Christian Schmitz ist Geschäftsführer der Evidentic GmbH mit Sitz in Berlin-Zehlendorf Ohne ausländische Märkte würde es die Evidentic GmbH gar nicht geben. Mit rund 90 Prozent erzielt der Mittelständler aus Berlin-Zehlendorf fast seinen kompletten Umsatz außerhalb Deutschlands. Wie für die gesamte exportorientierte Wirtschaft der Metropole sind auch für Evidentic die USA der größte Markt. Es folgen Frankreich und Großbritannien. Die derzeit 310 Auslandskunden kommen aus 37 Ländern. Für die Abnehmer aus der pharmazeutischen Industrie ebenso wie für Auftragsforschungsunternehmen bereitet die 2016 gegründete Evidentic analytisches Probenmaterial auf, sogenannte therapeutische Referenzstandards. Sie werden in frühen Forschungsphasen von Medikamenten benötigt. Welchen Mehrwert der Spezialist mit aktuell nur vier Mitarbeitenden seiner Klientel bietet, erläutert Geschäftsführer Dr. Christian Schmitz: „Als Großhändler kaufen wir im Markt Fertig-Arzneien ein und bereiten diese in kleinen Mengen für die Analytik vor.“ Um den Markt muss er sich keine Sorgen machen. „Bedarf besteht bei allen Pharmafirmen weltweit.“ Doch die meisten Abnehmer seien sehr klein. Und da beginnt die Herausforderung. Um den weltweiten Vertrieb kümmert sich der Chef persönlich. Mehrfach im Jahr knüpft er Kontakte auf Konferenzen in den USA. Die eigentliche Arbeit findet am Rechner statt. „Ausschließlich über LinkedIn recherchieren wir potenzielle Kunden und schreiben per E-Mail direkt die zuständige Person im Unternehmen an“, so Schmitz. Anfängliche Versuche, Ansprechpartner telefonisch zu kontaktieren, seien gescheitert. Medikamente in Europa günstiger Sei das Exportklima Anfang 2023 etwa wegen des Kriegs gegen die Ukraine noch sehr schlecht gewesen, habe es sich im Laufe des Jahres wieder aufgehellt. Die starke Nachfrage aus den USA erklärt Schmitz mit den in Europa deutlich niedrigeren Medikamentenpreisen. Außerdem sei es für die Firmen oft schwierig, an Referenzmaterialien in der gewünschten Qualität zu kommen. Zurzeit vertreibt Evidentic seine Produkte in den USA nur in der Biotech- und Pharma-Hochburg Boston. Der dortige Markt sei größer als der gesamte europäische und ein Grund dafür, warum Evidentic ohne das Ausland nicht überleben könnte. „Wir werden noch das gesamte Jahr 2024 damit beschäftigt sein, alle Firmen in Boston kennenzulernen.“ Gleichzeitig streckt der Unternehmer seine Fühler in andere Regionen aus. China? „Ähnlich wie in Japan ist es nicht einfach, Geschäftskontakte dort aufzubauen“, sagt Christian Schmitz, „sehr großes Potenzial sehe ich speziell in der Biotechnologie, in der China auf dem Weg zur Weltmarktführerschaft zu sein scheint.“ Und ergänzt: „Die Ablösung Indiens als Apotheke der Welt steht in den nächsten Jahren bevor.“ ■ 310 Kunden in 37 Ländern weltweit zählt die hoch spezialisierte Evidentic GmbH. Große Erwartungen knüpfen sich an Indien. Gut vernetzt Der Unternehmer auf LinkedIn unter dem QR-Code: Der Arzneimittel-Spezialist Evidentic GmbH erwirtschaftet nahezu seinen gesamten Umsatz im Ausland. Vertrieb ist reine Chefsache Akquise via LinkedIn Außenhandel | 29
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