Berliner Wirtschaft Juni 2023

Die IHK Berlin lud zum Netzwerkabend zum Thema Fachkräfteeinwanderung ein und stellte Unterstützungsangebote vor von Julian Algner Weite Wege zur Fachkraft Dass Handlungsbedarf besteht, stellte Nicole Korset-Ristic klar, als sie die mehr als 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter im Ludwig Erhard Haus zum Netzwerkabend „Fachkräfteeinwanderung – was Unternehmen wissen müssen“ begrüßte: „Aktuell stufen rund zwei Drittel der Unternehmen den Fachkräftemangel als ihr wirtschaftlich größtes Risiko ein. Migration ist ein wichtiger Hebel, um Personalengpässe langfristig einzudämmen“, so die Vizepräsidentin der IHK Berlin. Zu Gast war auch SPD-Bundestagsmitglied Hakan Demir. Er unterstrich die Priorität des Themas und betonte, dass die Bundesregierung eine Verbesserung des Einwanderungsrechts beschlossen habe und die kontingentierte Einwanderung ausbauen würde. Für viele Unternehmen ist das Thema Auslandsrekrutierung neu und komplex. Deshalb wurde Unterstützung vorgestellt: Die DIHK stellten ihr Pilotprojekt „Hand in Hand“ zur Vermittlung von Fachkräften aus Drittstaaten vor. Aktuell stehen rund 90 Fachkräfte für die Elektrotechnik, IT und das Gastgewerbe zur Vermittlung bereit. Auch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt: Ansprechpartner für Firmen ist der Arbeitgeberservice, der in Abstimmung mit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung die Suche nach Personal in Drittstaaten aufnimmt oder geeignete Kandidaten, die gerne in Deutschland arbeiten würden, vermittelt. Aus der Unternehmenspraxis berichtete Tanja Schirmann-Remhof, Mitglied der Geschäftsführung bei Plischka Logistik: „Wir können unsere Ausbildungsplätze nicht mehr entsprechend besetzen und kooperieren daher mit einer Schule in Simbabwe und haben von dort bereits mehrere Auszubildende eingestellt.“ Von den administrativen Hürden erzählte unter anderem Caroline Schmidt von BASF Services Europe: „Bei den Antragsprozessen, Behördengängen oder der Wohnungssuche greifen wir in der Fachkräfteeinwanderung auf Unterstützung durch externe Provider zurück. Kleinere To-dos, wie Sprachkurse oder Mentoring für ausländische Mitarbeitende, decken wir selbst ab.“ Schwierig waren für BASF bislang hauptsächlich die langen Wartezeiten für Behördentermine, die Prozessdauer insbesondere bei ausländischen Botschaften sowie das stete Risiko der Antragsablehnung. ■ Hier gibt’s Hilfen für Unternehmen: Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit: ihk.de/berlin/ netzwerkabend-1-bw „Hand in Hand“ (DIHK): ihk.de/berlin/netzwerk- abend-2-bw Business Immigration Service: ihk.de/berlin/ netzwerkabend-3-bw Julian Algner, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-373 julian.algner@berlin. ihk.de Nicole Korset-Ristic, IHK-Vizepräsidentin und Vorständin Bio Company (4. v. l.), begrüßte beim Netzwerkabend neben dem SPD- Bundestagsabgeordneten Hakan Demir (3. v. l.) Vertreterinnen und Vertreter von DIHK und Unternehmen Tanja Schirmann-Remhof Plischka Logistik Wir kooperieren mit einer Schule in Simbabwe und haben von dort bereits mehrere Auszubildende eingestellt. FOTO: IHK BERLIN. Integration | 43

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