Berliner Wirtschaft Mai 2023

Der S-Bahnhof Köpenick wird zum Regionalbahnhof ausgebaut. Berlin braucht aber auch in die anderen Richtungen leistungsfähigere Bahnstrecken von Dr. Lutz Kaden Köpenick macht’s vor J etzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, und die ist endlich absehbar: Im Jahr 2027 sollen die ersten Regionalzüge am Bahnhof Köpenick halten. Bis dahin erweitert und modernisiert die Deutsche Bahn den bisherigen S-Bahnhof Köpenick. Auf der Südseite des S-Bahnsteigs wird dafür ein neuer Regionalbahnsteig mit zwei Gleisen errichtet, der über drei neue Zugänge und zwei Aufzüge erreichbar sein wird. Zum Projekt gehört auch ein 3,2 Kilometer langer Streckenabschnitt beiderseits des Bahnhofs. Hier werden Gleise und Oberleitungen erneuert sowie ein Überholgleis ergänzt, das den Verkehr robuster macht gegen Störungen. Der Bauabschnitt ist zudem das finale Teilstück des Ausbauprojekts Berlin-Frankfurt (Oder)-Bundesgrenze für eine Streckengeschwindigkeit von 160 Stundenkilometern. Vor allem schafft die Bahn damit aber die notwendigen Kapazitäten, um Fahrgästen häufigere und schnellere Reise- und Pendelverbindungen nach Berlin anzubieten. Zum „ersten Spatenstich“ trafen sich DB-Vorstand Berthold Huber und Franziska Giffey auf der Baustelle. Die Regierende Bürgermeisterin lobte das Projekt wegen der deutlichen Verbesserung für Pendlerinnen und Pendler. Huber betonte, dass die Fahrgäste künftig auch von pünktlicheren Zügen profitieren würden durch die Modernisierung und den Ausbau der vorhandenen Infrastruktur. Statt eines Spatens wurde dann allerdings großes Gerät aufgefahren, ein Zeichen, dass es mit großen Schritten vorangehen soll. Insgesamt investieren die Deutsche Bahn, Bund und das Land Berlin 420 Mio. Euro in den Ausbau. Der bedeutet allerdings leider auch lange baubedingte Einschränkungen, da oft mit eingleisiger und zum Teil auch vollständiger S-Bahn-Sperrung gearbeitet werden muss. Nach Fertigstellung sollen in Köpenick dann Züge des RE1 halten, die halbstündlich durch Berlin zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder) verkehren, in der Hauptverkehrszeit sogar alle 20 Minuten. Zugleich werden die Anwohner von den neuen Schwingungsdämpfern und 4,2 Kilometern Lärmschutzwänden profitieren. Was hier nun also endlich gut wird, darf anderenorts aber nicht so lange währen. Auch in alle anderen Himmelsrichtungen braucht Berlin leistungsfähigere Bahnstrecken für die nachhaltige Mobilität der Zukunft. ■ So wird der Bahnhof Köpenick nach dem Umbau voraussichtlich aussehen. 2027 sollen die ersten Regionalzüge hier halten Dr. Lutz Kaden, IHK-Experte für Verkehr und Mobilität Tel.: 030 / 315 10-415 lutz.kaden@berlin.ihk.de 420 Mio. Euro investieren die Deutsche Bahn, Bund und das Land Berlin in den Ausbau des Bahnhofs. FOTOS: DEUTSCHE BAHN AG, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG Mobilität | 41

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNDM4Mw==