Berliner Wirtschaft Mai 2023

Glasfaser, und damit Daten-Speed, ist der Bedarf der Stunde. Auch beim Ausbau setzt man auf Geschwindigkeit, denn Berlin hinkt derzeit noch hinterher von Eli Hamacher Bunte Kabel braucht die Stadt Deutschland macht Tempo. Bis zum Jahr 2025 soll jeder zweite Haushalt einen Glasfaseranschluss bekommen können, bis 2030 jeder Haushalt. Das sieht die Gigabitstrategie des Bundes vor. „Der Bedarf an großen Datenmengen verdoppelt sich aktuell alle zwei Jahre. Dazu trägt vor allem die stark steigende Nutzung von Apps, Streaming und Internetdiensten bei“, sagt Marco Sick, Geschäftsführer der Vattenfall Eurofiber GmbH. Doch ausgerechnet Berlin hinke beim Glasfaserausbau hinterher. Im Bundesschnitt hatte Mitte 2022 laut Bundesverband Breitbandkommunikation jeder vierte Haushalt einen Glasfaseranschluss. In der Hauptstadt seien es gerade mal zehn Prozent, womit sie das Schlusslicht unter den Bundesländern bildet. Dass sich Berlin doch noch zur Glasfaserstadt entwickelt, dazu will das 2021 gegründete Joint Venture Vattenfall Eurofiber GmbH mit zurzeit 80 Beschäftigten beitragen. „Bis 2026 wollen wir 500.000 Berliner Haushalte an dieses leistungsstarke Netz anschließen, um ihnen damit Highspeed-Internet anbieten zu können, aktuell sind es ca. 25.000, Ende 2023 dann fast 80.000“, so Sick. Dabei kümmert sich das Unternehmen ausschließlich um die Infrastruktur. Im Rahmen einer sogenannten Open- Access-Strategie können alle Provider ihre Leistung über das Netz von Vattenfall Eurofiber anbieten, sodass der Telekommunikationsanbieter frei gewählt werden kann und nicht an den Netzbetreiber gebunden ist. „So können Kunden Leistung und Preise vergleichen“, erklärt Sick und vergleicht die Situation mit Stromnetz Berlin, die allen Bewohnern der Stadt ihr Stromnetz zur Verfügung stellt, während die Stromkunden dann unter zahlreichen Stromanbietern wählen können. Um die mit rotem, blauem, grünem und gelbem Kunststoff ummantelten dicken Kabel unter der Erde zu verlegen, nutzt das Joint Venture die vorhandene Tunnelinfrastruktur der Vattenfall. „Mit Robotern ziehen wir die Glasfasern oftmals von der Öffentlichkeit unbemerkt in die alten 700 Kilometer langen Fernwärmekanäle. So müssen wir nur punktuell die Straßen aufgraben, was die Zahl der Baustellen reduziert.“ Mit zwei Anschlussverfahren treibt Vattenfall Eurofiber den Glasfaserausbau voran: Bei Fiber-to-the-Building (FTTB) werden die Leitungen als Zwischenlösung schon mal mit der bestehenden Haus- infrastruktur verbunden. Bei der aufwendigeren Fiber-to-the-Home (FTTH) geht der Anschluss direkt bis in die Wohnung. „Gängige Breitbandprodukte können heute bei beiden Lösungen genutzt werden. Mit weiter steigender Nachfrage nach großen Datenmengen braucht man allerdings einen Wohnungsanschluss“, erklärt Sick, dessen Kunden die Hauseigentümer sind. Im Rahmen ihrer Das Joint Venture Vattenfall Eurofiber verlegt die Glasfaser in der vorhandenen Vattenfall-Tunnelinfrastruktur Marco Sick Geschäftsführer Vattenfall Eurofiber Der Bedarf an großen Datenmengen verdoppelt sich aktuell alle zwei Jahre. FOTO: VATTENFALL » Christian Haase, IHK-Branchenmanager Digitale Wirtschaft Tel.: 030 / 315 10-717 christian.haase@berlin. ihk.de Berliner Haushalte sollen bis 2026 an das Glasfasernetz angeschlossen werden. 500.000 Infrastruktur | 35 Berliner Wirtschaft 05 | 2023 Annette Hempel Ihr Partner im Recruiting von Vorständen, Geschäftsführern & Unternehmensnachfolgern www.firstclasspersonal.de Tel. 0160/8 09 18 39 Seit 23 Jahren Fachkräften First_Class_113x50 23J.indd 1 20.01.23 12:22

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