Városliget (Stadtwäldchen) ist der größte öffentliche Park in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Im südöstlichen Teil befindet sich auf einer Fläche von 13.000 Quadratmetern einer der modernsten Spielplätze Europas. Riesige Klettertürme mit Kurvenrutschen, diverse Raumnetzgeräte, unterschiedliche Schaukeln in allen Größen, Trampolins, eine Niedrigseilgarten-Anlage: Über 50 verschiedene Spielgeräte sorgen hier für Abwechslung. Aushängeschild des Platzes ist ein 14 Meter hohes Spielgerät in Form eines Heißluftballons, in dessen Inneren ein Raumnetz zum Klettern verspannt ist. „Die Ausstattung dieses Großspielplatzes vor fünf Jahren war unser bisher spektakulärster Auftrag“, sagt David Köhler, geschäftsführender Gesellschafter der Berliner Seilfabrik GmbH & Co., die im Reinickendorfer Gewerbegebiet Roedern- allee inzwischen drei Werke betreibt – mit Seilerei, Seilkonfektionierung, Stahlbau, Beschichtung und Maschinentechnik. Bis zu 700 Kilometer Seil werden pro Jahr produziert – die mit Polyestergarnen ummantelten Stahlseile, mit unterschiedlichen Durchmessern und Querschnitten für alle denkbaren Einsatzzwecke, sind auf Spielplätzen in über 50 Ländern zu finden. „Durch unser modulares System können unsere Spielgeräte problemlos durch Anbauelemente ergänzt oder untereinander kombiniert werden“, erklärt Köhler. „Ein Spielplatz bekommt einen einheitlichen Look, wenn neben dem größeren Klettergerät auch die Schaukeln, Wippen oder baumhausartigen Spielhäuser aus unserem Haus kommen.“ Der Reinickendorfer Weltmarktführer mit rund 150 Mitarbeitenden verfügt über ein Netz von internationalen Vertriebs- und Montagepartnern. „Deren Teams sind für den Aufbau unserer Geräte geschult – bei besonders aufwendigen Projekten schicken wir auch mal einen Kollegen oder eine Kollegin aus Berlin als Supervisor zur Montage.“ Über 70 Prozent ihrer Aufträge erhält die Seilfabrik aus dem Ausland, 2022 machte sie einen Umsatz von rund 25 Mio. Euro. Im Berliner Creative Center der Seilfabrik, in dem Designerinnen und Ingenieure, Landschaftsplaner und Architektinnen die Vorgaben und Ideen der Kundschaft umsetzen, werden auch neue Spielskulpturen und -geräte konzipiert. „Der Heißluftballon aus dem Városliget in Budapest war beispielsweise die Vorlage für unseren weiterentwickelten Kletterballon Lunia, den wir 2021 auf den Markt gebracht haben.“ ■ 70 % ihrer Aufträge erhält die Berliner Seilfabrik aus dem Ausland – mindestens. Die Berliner Seilfabrik entwirft und fertigt Spiellandschaften. In 50 Ländern toben Kinder auf den robusten Geräten aus Reinickendorf Globales Netz zum Klettern David Köhler ist geschäftsführender Gesellschafter der Berliner Seilfabrik GmbH & Co. Gut vernetzt Der direkte Draht zum Unternehmen auf LinkedIn: FOTOS: CHRISTIAN KIELMANN Berliner Wirtschaft 05 | 2023
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