Berliner Wirtschaft April 2023

Trendschau Die ÖFIT-Trendschau verortet und bewertet neue Themenlandschaften in der öffentlichen IT: oefit.de/trendschau nen eines Mindestmaßes an Vertrauen und Glaubwürdigkeit, beispielsweise für den Kauf eines Produktes über Verkaufsplattformen. Vertrauen wie Glaubwürdigkeit werden durch sogenannte Reputationssysteme simuliert: Dazu zählen Kommentare, Likes, Sterne, Empfehlungen oder auch das algorithmische Auswerten von Antwortzeiten. Diese Systeme zielen darauf ab, digitale Reputation zu quantifizieren und damit vergleichbar zu machen. Der nur scheinbar objektive Score ist jedoch durch verschiedene Möglichkeiten angreifbar und zum eigenen Vorteil oder zur Schädigung anderer manipulierbar. Allzu bekannte Beispiele für ein solches Vorgehen sind das Kaufen von Likes auf sozialen Medien oder gefälschte Bewertungen von Bots. Management digitaler Reputation Die Beständigkeit von Reputation macht es schwieriger, diese durch digitale Kampagnen oder andere Formen von Unternehmenskommunikation zu beeinflussen. Das Ziel von Online-Reputationsmanagement ist es, längerfristig ein möglichst widerspruchfreies, positives Bild über verschiedene Kanäle hinweg zu erzeugen. Beispielsweise reicht es für ein Unternehmen nicht, sich auf positive Pressemeldungen zu verlassen, während im Internet über die schlechten internen Arbeitsbedingungen diskutiert wird. Es ist eine kontinuierliche Arbeit erforderlich, die über eine längere Zeit das angestrebte Fremdbild des Unternehmens kommuniziert und gleichzeitig Beiträge Externer moderiert. Fachkräfte und Reputation Das Internet ermöglicht, sich unkompliziert über potenzielle Arbeitgeber zu informieren und sich mit Arbeitnehmer:innen auszutauschen, um zum Beispiel Einblicke in das Arbeitsklima zu gewinnen. Die von den Rezipienten empfundene Reputation ist hier wesentlich für die Authentizität und damit das Vertrauen, welche das Unternehmen genießt. Das kann sich auch auf die Glaubwürdigkeit des kommunizierten Selbstbildes auswirken. Nur wenn Fremd- und Selbstbild konsistent wirken, kann dies die Attraktivität des Unternehmens steigern undmöglicherweise auf die Entscheidung Einfluss haben, sich auf eine Stelle zu bewerben. ■ Gute Selbstdarstellung Ob Website oder soziale Medien – es sind mehrere Faktoren, die zur digitalen Reputation eines Unternehmens beitragen Grafik: BW Quelle: ÖFIT Möglichkeiten ➜ Fachkräfte indirekt akquirieren ➜ Langfristig Vertrauen schaffen ➜ Werte kommunizieren Wagnisse ➜ Reputationsarbeit ist kostenintensiv ➜ Keine Garantie für „Erfolg“ ➜ Konsistente Selbstdarstellung finden Pro & Contra Wie jede Neuerung ist auch das OnlineReputatationsmanagement mit Chancen wie mit Herausforderungen verbunden BEGRIFFLICHE VERORTUNG Vorläufer Soziale Medien, eigener Internetauftritt, Bewertungstools Auswirkungen Reputationssysteme, Online-Reputationsmanagement ONLINE-REPUTATIONSMANAGEMENT ReviewWebsites Blog Posts Soziale Medien Foren Eigene Website Pressemitteilungen Digitalisierung | 57 Berliner Wirtschaft 04 | 2023

RkJQdWJsaXNoZXIy MTcxNDM4Mw==