Berliner Wirtschaft April 2023

Damit Taxis dort warten, wo sie gebraucht werden, wertet Merantix im Kundenauftrag Wetterdaten und Event-Kalender aus. Das spart Zeit und Emissionen Prognose statt Leerfahrt Niklas Mayer, IT-Experte bei Merantix Momentum Niklas Mayer Vorbild sind Konkurrenten wie Uber, die sehr viel stärker Daten nutzen. Welch großes Potenzial in Daten steckt, weiß Niklas Mayer. Seit gut einem Jahr arbeitet der IT-Experte bei der Berliner Merantix Momentum GmbH für private und öffentliche Kunden. Bei dem auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisierten Unternehmen betreut der Project Manager zum Beispiel die Rhein-Taxi Datenfunkzentrale 212121 GmbH in Düsseldorf, die Fahrten für Taxifahrer verschiedener Unternehmen vermittelt. „DerWunsch des Kunden war, diese Fahrten besser steuern zu können. Vorbild sind Konkurrenten wie Uber, die sehr viel stärker Daten nutzen“, sagt Mayer. Im ersten Schritt sammelte und bewertete Merantix Open Data für eine kurzfristige Nachfrageprognose, etwa vom Deutschen Wetterdienst oder vomTourismusverband Düsseldorf. Auf Basis der Prognosen bekommen die Fahrer Informationen, wo sie sich ambesten positionieren sollten. „Das steigert die Auslastung derWagen, und letztlich sinkt auch der CO2-Ausstoß, weil zielloses Fahren vermieden wird“, so Mayer. Im zweiten Schritt geht es um die langfristige Planung, für die Merantix ein Tool entwickelt. Darin können sich die Fahrer auf Basis der erwarteten Nachfrage eintragen. Das Programm wollen die Berliner, die aktuell gut 50Mitarbeiter beschäftigen, mit Partner Rhein-Taxi auch auf andere Standorte in Deutschland und Europa ausrollen. Nicht nur in der Verkehrsbranche, auch im Immobiliensektor können Daten bestehende Prozesse im Betrieb erheblich erleichtern und beschleunigen. Für Townscape, einen Berliner Entwickler für Büroimmobilien, trägt Merantix auf einer Plattform Daten zusammen, mit denen der Partner leichter entscheiden kann, ob er in eine Liegenschaft investiert oder nicht. Dazu zählen Informationen über Mietpreise, Lage von Unternehmen, ÖPNV-Anbindung oder die Preis- entwicklung bei vergleichbaren Transaktionen in der Umgebung. „Townscape muss dann nur noch eine Adresse eingeben und erhält sofort viele relevante Daten auf einen Blick“, erklärt Mayer. Die Extraktion der Daten aus vielen Quellen dauere sehr lange, und die Daten seien oftmals auch nicht vollständig oder nicht aktuell. „Wenn wir Zugriff auf Open Data der Verwaltung hätten, könntenwir eine detailliertere Informationsgrundlage abrufen.“ Über den Erfolg der Open- Data-Projekte entscheiden laut Mayer vor allem zwei Faktoren. Das Hauptproblem ist, dass viele öffentliche Daten nicht über standardisierte Schnittstellen abgerufen werden können. „Für eine produktionsreife Lösung reicht es aber nicht aus, wenn etwa eine Behörde oder ein öffentliches Unternehmen ein PDF oder eine Excel-Tabelle schickt.“ Außerdem werden viele einmal eingestellte Daten nicht regelmäßig aktualisiert.  ■ Gut vernetzt Kontakt zu Niklas Mayer bei LinkedIn über den QR-Code: Open Data | 25

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