Berliner Wirtschaft März 2024

werten Engpässe entstanden. Aber es geht nicht nur um technisches Wissen. Sondern? Wir achten sehr stark auf die Vielfalt in der Belegschaft. Wir wollen nicht nur Leute holen, die PS-starke Sportwagen konstruieren möchten. Wir brauchen beispielsweise auch Kolleginnen und Kollegen, die sich mit der Mobilitätswende beschäftigen wollen. Eine Firma wie IAV mit weltweiten Kunden und unterschiedlichen Technologien funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn sie ein Spektrum aus unterschiedlichen Einstellungen abbildet. Finden Sie auch in Berlin genügend Personal? Wir haben etwa 1.500 Mitarbeiter in Berlin, das sind aber nicht alles Ingenieure. In Berlin sitzt auch die Verwaltung. Unseren Bedarf hier können wir decken. Dabei hilft uns, dass IAV in der automobilen Welt ein Name ist. Unser Wachstum für die Zukunft sehen wir aufgrund der globalen Entwicklung aber nicht in Deutschland. Wir werden stärker in anderen Ländern wachsen, in denen Kunden sitzen und wo wir noch schneller Personal aufbauen können. Das klingt nicht gut für den Standort Deutschland. Wir können auf die Technik, die wir hier erzeugen, stolz sein. Aber in Bezug auf Geschwindigkeit und Kosten müssen wir aufpassen, dass wir von Wettbewerbern in Asien und den USA nicht abgehängt werden. Andere Länder bilden auch immer mehr hoch qualifizierte Ingenieure aus. Indien, Südkorea, Südeuropa oder nordafrikanische Staaten wie Marokko sind auch gute Standorte für Engineering Service Provider geworden. Ein Fehler wäre, wenn wir sagen: Wir sind seit 40 Jahren erfolgreich, und wir können nichts mehr lernen. ■ emissionsfrei, aber insgesamt emissionsneutral sind. Das Verbrenner-Know-how werden wir auch für E-Fuel-Antriebe weiternutzen können. Sie glauben also an eine Zukunft des Verbrennungsmotors im Automobilbau? Es ist auch eine Frage der Kosten und des Preises. Schaffen wir es mit batterieelektrischen Fahrzeugen, die CO2-Emissionen in der Summe global deutlich zu drücken, wenn wir lauter E-Fahrzeuge auf den Markt bringen, die 50.000 Euro und mehr kosten? Kann sich der Normalverdiener das leisten? Oder gibt es Lösungen mit alternativen Kraftstoffen, die aussichtsreicher oder zumindest für bestimmte Märkte geeignet sind? So ist in Brasilien Ethanol bereits seit Jahrzehnten ein Thema. Wenn ich mit Produzenten von E-Fuels spreche, höre ich, dass es da auch sehr vielversprechende Szenarien gibt. Was sind denn aktuell die Themen, die Ihnen die meisten Entwicklungsaufträge einbringen? Vier Themenblöcke sind besonders wichtig: Software, das autonome Fahren, KI und alternative Antriebe. Bei den alternativen Antrieben geht es überwiegend um Hybridisierung und batterieelektrische Antriebe. Wasserstoff beherrschen wir auch, aber die Nachfrage ist noch nicht sehr groß. Fast alle diese Themen haben sehr viel mit Software zu tun. Finden Sie wirklich genug IT-Kräfte? Ja, 90 Prozent unseres Geschäfts ist softwarelastig. Aber wir brauchen Spezialisten, die Software in Verbindung mit unseren speziellen Themen beherrschen. Der Antriebsstrang wird heute auch durch Software gesteuert. Unsere Personalexperten achten schon lange darauf, dass wir uns die passenden Menschen dazuholen. Daher sind keine nennensAndere Länder bilden auch immer mehr hoch qualifizierte Ingenieure aus. Jörg Astalosch Dr. Lutz Kaden, IHK-Experte für Verkehr Tel.: 030 / 315 10-415 lutz.kaden@ berlin.ihk.de Interview | 27 Ist die Handlungsfähigkeit Ihres Unternehmens gefährdet? Erfahren Sie, wie Sie sich mit dem Legal Entity Identifier (LEI) rechtlich absichern. Code scannen & mehr erfahren! Die Abgabefrist Ihrer Bilanzen sitzt Ihnen im Nacken? Schnell umsetzen, direkt übermitteln und Frist einhalten! LEIReg www.leireg.de www.ebilanz-online.de Code scannen & mehr erfahren!

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