Berliner Wirtschaft März 2024

In einer gemeinsamen Erklärung betonen die Kammern und Wirtschaftsverbände in Berlin den Wert von Vielfalt, Demokratie und Internationalität. Und stellen sich klar gegen Rechtsextremismus Plädoyer für Weltoffenheit Die Wirtschaftsverbände und Kammern in Berlin erteilen rassistischen Planspielen rechtsextremer Gruppierungen zur systematischen Ausweisung von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine klare Absage. Kaum eine andere Stadt in Deutschland sei so stark von Weltoffenheit und Vielfalt geprägt wie Berlin, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von mehr als 20 Institutionen und Verbänden. Umso schwerer würden menschenfeindliche Überlegungen für die Stadt und den Wirtschaftsstandort wiegen, wie es in der Erklärung weiter heißt. Alle seien aufgefordert, rassistischer Hetze entgegenzutreten. In dem Positionspapier wird ausdrücklich betont, dass Internationalität Teil der DNA der Berliner Unternehmen und ihrer Belegschaften sei. In der Hauptstadt leben und arbeiten Menschen aus insgesamt 170 Nationen, fast 40 Prozent der Berlinerinnen und Berliner haben einen Migrationshintergrund. Diese Menschen tragen dazu bei, dass jeden Tag in Berlin Waren produziert werden, Dienstleistungen verfügbar sind und Innovationen entstehen können. Damit es unserer Stadt gut geht, sind wir zwingend auf ausländische Fach– und Arbeitskräfte angewiesen. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Beschäftigung von ausländischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in Berlin um rund 60 Prozent gestiegen. Das Beschäftigungswachstum bei Menschen mit deutschem Pass lag bei nur sechs Prozent, Deutsche mit Migrationshintergrund eingerechnet. Wir haben rund 90.000 unbesetzte Stellen in Berlin – und diese Situation wird sich mit dem demografischen Wandel weiter zuspitzen. Gefahr für Zukunftsfähigkeit Faire Wahlen, eine freie Meinungsäußerung und die Kontrolle der Exekutive durch Legislative und Judikative sichern langfristig den Wohlstand. Viele empirische Studien belegen die positive Wechselwirkung von Demokratie und Wirtschaftswachstum. Rechtsextremismus ist deshalb eine Gefahr für unsere wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, für die Innovationsfähigkeit sowie für die damit verbundenen Arbeitsplätze. Und Berlin ist nach wie vor attraktiv für viele Menschen, auch aus dem Ausland, die mit der Hoffnung auf eine berufliche Karriere hierherkommen. Schlagzeilen in internationalen Zeitungen, im Internet oder auf Social Media über die jetzt bekannt gewordenen rechtsextremen Gedankenspiele werfen ihre Schatten auf Berlin, auf Deutschland insgesamt. Wir alle sind jetzt gefragt, Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit die Rote Karte zu zeigen: Ja zu einem weltoffenen, vielfältigen Berlin. Nein zu menschenfeindlicher Hetze! bw 60 % Zuwachs bei der Beschäftigung ausländischer Staats- bürgerinnen und Staatsbürger gibt es in Berlin in den vergangenen fünf Jahren. Mehr als 20 Institutionen und Verbände in Berlin haben sich für die gemeinsame Erklärung zusammengeschlossen DIE BERLINER WIRTSCHAFT SAGT ZU RASSISMUS AGENDA | Position | 14 Berliner Wirtschaft 03 | 2024

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