Berliner Wirtschaft März 2023

„Wir blicken optimistisch auf das Jahr“ mehr vorbei, und so sprach Verbandsgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer den Aspekt zum Schluss an. Die Unternehmen widmen sich dem Thema von sich aus, Prozesse werden optimiert und Innovationen vorangetrieben. Er äußerte dabei die Befürchtung, dass manche Regulierung auf EU-Ebene kontraproduktiv sein kann, wenn innovative Geschäftsmodelle, etwa im Verpackungsbereich, durch neue Gesetze wieder infrage gestellt werden. Professor Gero Furchheim, Präsident des bevh, schob nach: E-Commerce vertrage sich mit Nachhaltigkeit gut, denn durch ausbleibende Autofahrten zum Einkaufen einzelner Kundinnen und Kunden leiste dieser Bereich einen Beitrag zur Verkehrswende. So mancher Politiker würde das wohl anders sehen … ■ BW: Das KulturKaufhaus ist ja ein Multi- channel-Händler – wie blicken Sie auf das E-Commerce-Geschäft 2022 zurück? Andrea Ludorf: Für das KulturKaufhaus hat sich das Jahr deutlich positiver entwickelt, als es im ersten Quartal den Anschein hatte. Besonders der Krieg in der Ukraine hat zu einem Konsumschock geführt, der auch auf unsere Branche einen erheblichen Einfluss hatte. Ab dem Sommer hat sich die Situation gewandelt: Unsere Wachstumsstrategie führte dazu, dass wir umsatztechnisch auf das erfolgreichste Jahr in unserer Geschichte blicken dürfen. Was ist besonders am Standort Berlin? Nach den Einschränkungen der Pandemie-Jahre hat sich die Kundenfrequenz im zweiten Halbjahr positiv entwickelt und lag zuletzt über der von 2019. Einflussfaktoren sind unter anderem die Bewegungen im internationalen Tourismus und die wieder höheren Präsenzzeiten in den Büros. Wie blicken Sie auf dieses Jahr? Optimistisch. Wir freuen uns auf weitere Optimierungsmaßnahmen im Onlineshop und sind zuversichtlich, dass auch diese Investitionen sich auszahlen. Herausfordernd sind die steigenden Energiekosten und die dagegen viel zu schwache Entwicklung der Buchpreise. Es liegt in der Verantwortung der Verlage, jetzt einen Beitrag zur buchhändlerischen Vielfalt in der Stadt zu leisten. Andrea Ludorf Geschäftsführerin Dussmann das KulturKaufhaus Online-Geschäft der stationären Händler verliert am stärksten Der gesamte E-Commerce verzeichnet im Jahr 2022 ein Minus von 8,8 Prozent, im Vorjahr gab es noch ein beträchtliches Plus, Umsatz inkl. Umsatzsteuer, Angaben in Prozent E-Commerce in der Gesellschaft angekommen Onlineshopping ist inzwischen auch bei Älteren Standard. Anteil der Befragten, die in den vorangegangenen sieben Tagen Waren bestellt haben, Angaben in Prozent 51 31 14 4 Online-Marktplätze Marktentwicklung : +19 ,0% 45,9 Mrd. Euro -9,0 % Online-Pure-Player 27,7 Mrd. Euro : -8,8 % -6,3 % Multichannel 12,8 Mrd. Euro -12,7 % Hersteller-Versender 3,2 Mrd. Euro Umsatz -4,7 % weniger als im Vorjahr 14 15 12 20 16 22 18 23 14 18 18 18 24 26 31 25 16 17 22 30 14 – 29 Jahre 2019 30 – 39 Jahre 40 – 49 Jahre 50 – 59 Jahre 60 J. und älter 2020 2021 2022 weiblich 55 männlich 45 2022 Grafiken: BW Quelle: Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/MIAKIEVY, FOTO: PETER LUDORF Berliner Wirtschaft 03 | 2023 Simone Blömer IHK-Key Account Managerin Handel, Tourismus und Gastgewerbe Tel.: 030 / 315 10-432 simone.bloemer@ berlin.ihk.de

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