Berliner Wirtschaft März 2022

eines klimaneutralen Fuhrparks bezogen, sagt der Geschäftsführer von Floris Catering: „Zuschüsse im Bereich der Mobilität sind immer willkom- men.“ Hier gibt es interessante Möglichkeiten, wie Christian Milan, Geschäftsführer der M3E Full- serviceagentur und Beratung für Elektromobi- lität, weiß. Erstberatung wird gefördert Der promovierteWirtschaftsingenieur zählt zum Stab der gelisteten Experten, die Firmenverant- wortliche auf Wunsch beraten, wenn es umwis- senswerte Details zum Förderprogramm „Wirt- schaftsnahe Elektromobilität“, kurz Welmo, geht. Diese lukrativen Zuschüsse hat der Berliner Senat bis Ende nächsten Jahres verlängert. „Bei speziel- len Fragen – gerade im Rahmen einer Erstbera- tung – werden wir regelmäßig kontaktiert“, sagt Milan. Dabei gehe es darum, welche E-Fahr- zeuge und Ladesäulen sich für den jeweiligen Betrieb anböten. Firmen bekommen diese Bera- tung ersetzt, sie müssen Milan zufolge lediglich in Vorkasse treten. NebenWelmo für elektrisch betriebene Nutz- und Leichtfahrzeuge gibt es mittlerweile wieder die Kombinationsmöglichkeit mit der Umwelt- bonus-Prämie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi), wenn sich Unternehmen auch ein E-Auto anschaffenwollen. Dann wird der Umweltbonus entsprechend bei der Berechnung der Auszahlung des Welmo-Zu- schusses berücksichtigt. Wer den Kauf eines Elektro-Dienstwagens erwägt, kann bis Ende 2022 die BMWi-Innova- tionsprämie beantragen. Die Förderung summiert sich auf bis zu 9.000 Euro. Bei Plug-in-Hybrid-Mo- dellen liegt sie bei bis zu 6.750 Euro. Weil bei den Anträgen einiges zu beachten ist, ergibt es Sinn, einen Profi aus demBeratungspool einzubinden, den die Investitionsbank Berlin (IBB) als das mit der Welmo-Förderung betraute Finanzinstitut online auflistet (siehe „Lukrative Zuschüsse“). Zum Wandel des urbanen Verkehrs gehören auch Sharing-Modelle für Dienstfahrten. Das ermöglichen Unternehmen wie Share Now. Inte- ressierte können die 1.600 Fahrzeuge des Berliner Carsharing-Anbieters in der Hauptstadtmetropole spontan am Straßenrand anmieten. Eine kurz- fristige Nutzung der Autos ist ebenso möglich wie eine langfristige bis zu 30 Tagen. Business-Kunden verwenden fürs Buchen die normale App von Share Now. Geschäftsfüh- rer Olivier Reppert erläutert: „Die Unterscheidung zwischen Privat- und Dienstfahrten findet ganz einfach durch den Wechsel der Zahlungsprofile statt.“ Vor der Fahrt reiche dazu ein Klick. Und damit die Abrechnung vergleichsweise problemlos funktioniert, gibt es für Betriebe einen Corporate-Account. „Hierbei erhält das jeweilige Unternehmen ein zentrales Firmenkonto und kann Beschäftigte dazu einladen, diese Form der Mobilität zu nutzen“, erklärt der Wirtschaftsin- genieur. Beim Anmieten eines Fahrzeugs sei es auch möglich, eine Kostenstelle anzugeben. Die Abrechnung erfolge monatlich in Form einer Sammelrechnung, die per Mail ans Unterneh- men gehe. Arbeitgeber halten daneben auch andere Mobilitätsangebote für ihre Beschäftigten bereit. Dazu zählt bei Floris Catering nicht nur das Job- ticket der BVG, das etwa 30 Prozent der Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter zum werktäglichen Pendeln nutzen. Kerstin und Floris Vlasman bie- ten ihren Teammitgliedern auch das Modell „Job- bike“ an. Interessierte mieten sich in dem Rah- men beispielsweise ein Fahrrad oder E-Bike bei einem Anbieter wie Swapfiets und bekommen von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss. ■ Dr. Lutz Kaden, IHK-Experte für Verkehr und Mobilität Tel.: 030 / 315 10-415 lutz.kaden@berlin. ihk.de Reihenfolge einhalten Wer schon vorher einen Kauf- oder Leasingvertrag für ein E-Fahr- zeug oder eine Ladeinfrastruktur abschließt, verwirkt dafür einen Anspruch auf Förderung. Deshalb: Zuerst den Antrag stellen und nach der Bewilligung das Vorhaben umsetzen. Profis zurate ziehen Mit Blick auf den Antrag ist es sinnvoll, eine fürs Welmo-Programm gelis- tete Beratung zu nutzen. Die hilft dabei, einzu- schätzen, welche E-Fahrzeuge und Ladesäulen sinnvoll sind. Diese Potenzialanalyse bekom- men Interessierte ersetzt: Gefördert wird eine eintägige Beratung mit einem Netto-Bera- tungssatz von maximal 800 Euro. Förderung und Berater-Pool Liegt der Bewil- ligungsbescheid vor, muss unbedingt die Aus- zahlungsfrist beachtet werden. Alle Informati- onen im Internet: ibb-business-team.de unter „Förderangebote“ und „Welmo“. Lukrative Zuschüsse Christian Milan, Geschäftsführer der M3E Beratung für Elektromobilität, gibt Tipps zum Berliner Förderprogramm Welmo Kerstin Vlasman Geschäftsführerin Floris Catering Die Reichweite sollte den Anforderungen im Lieferverkehr entsprechen, und das Lastenvolumen muss aus­ reichend groß sein. 59 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 03 | 2022 SERVICE | Neue Mobilität

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